Titel (deu)

Mittelalterliche Ritterturniere und frühneuzeitliches Rossballett in Wien: eine kulturhistorische Betrachtungsweise

Autor*in

Katrin Fischer

Betreuer*in

Gottfried Brem

Begutachter*in

Herbert Matis

Beschreibung (deu)

Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020

Beschreibung (deu)

Die Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Herausbildung und Entwicklung des kaiserlichen Rossballetts im frühneuzeitlichen Wien. Die Entstehungsgeschichte beginnt in der Zeit des Mittelalters – der Zeit der Ritterspiele und -turniere. Der Übergang vom Mittelalter in die frühe Neuzeit steht im Fokus der Arbeit – das Turnier entwickelte sich gerade in dieser Zeit vom kriegerischen hin zum darstellenden Akt und die klassische Reitkunst stand nunmehr im Dienste der kaiserlichen Repräsentation. Der Einfluss der Renaissance, besonders aber des Barocks, war maßgeblich an der Entwicklung des ritterlichen Turniers hin zur kunstvollen reiterlichen Darbietung beteiligt. Der Barock verlangte regelrecht nach pompösen, aufwendigen und kostspieligen Kunstformen und deren Inszenierung. So verwundert es nicht, dass der in jener Zeit vorherrschende Absolutismus und die jeweiligen Herrscher und Herrscherinnen sich barocker Kunstformen bedienten, um die Herrschaft zu repräsentieren und den Größenwahn zu legitimieren. Das kunstvoll choreographierte Rossballett stellt den Höhepunkt reiterlicher Inszenierung und Repräsentation im Wien des 16. und 17. Jahrhunderts dar. Das Beherrschen der sogenannten hohen klassischen Reitkunst ist unbedingte Voraussetzung für das Gelingen eines Rossballetts, zumal gerade die kunstvollen Sprünge der Pferde und ihre erhabenen Bewegungen der Veranstaltung den gewünschten elitären und pompösen Charakter verliehen. Die Herausbildung der Spanischen Hofreitschule zu Wien, die einzige Reitinstitution, welche bis zum heutigen Tag konsequent Pferd und Reiter und Reiterin nach den Regeln der alten klassischen Reitkunst ausbildet, ist somit wichtiger Bestandteil dieser Forschungsarbeit. Besonderes Augenmerk gilt dem Rossballett nicht nur aufgrund der kunstvollen reiterlichen Darbietungen, vielmehr steht die Zweckmäßigkeit im Vordergrund. Das Rossballett ist eines von vielen künstlerischen Erzeugnissen, welches im Sinne der Machtrepräsentation in Zeiten des Absolutismus zweckentfremdet wurde.

Beschreibung (eng)

This research work deals with the formation and development of the Imperial “horse ballet” in early modern Vienna. The history of its origin begins in the Middle Ages – the period of jousting events and tournaments. The main focus of this paper concentrates on the transition from the Middle Ages to the Early Modern Age – in this time the tournament developed from an act of war to an act of performance and classical equestrian art served the representation of the empire. The influence of the Renaissance, and in particular of the Baroque, played a decisive role in the development of the knightly tournament into an artistic equestrian performance. The Baroque period demanded pompous, elaborate and expensive art forms and representations. Therefore, it is not surprising that Absolutism, which was prevailing at that time, and the respective rulers used baroque art forms to represent their governance and to legitimize megalomania. The artfully choreographed “horse ballet” represents the climax of equestrian staging and representation in Vienna in the 16th and 17th centuries. The mastery of the so-called high classical equestrian art is an absolute condition for the success of a “horse ballet”, especially since the artistic jumps of the horses and their sublime movements gave the desired elitist and pompous character. The formation of the Spanish Riding School in Vienna, the only equestrian institution that consistently trains horses and riders according to the rules of the old classical equestrian art this day, is an important component of my research work. Special attention is paid to the “horse ballet” not only because of the artistic equestrian performances, rather the practicality is in the foreground. “Horse ballet” is one of many artistic products which has been misused for power representation in the age of Absolutism.

Sprache des Objekts

Deutsch

Datum

2020

Rechte

© Alle Rechte vorbehalten

Mitglied in der/den Collection(s) (2)

o:72 Hochschulschriften / Veterinärmedizinische Universität Wien
o:2549 Diplomarbeiten / Veterinärmedizinische Universität Wien

Identifiers