Titel (deu)

Wie verstehen Hunde die menschliche Zeigegeste?

Autor*in

Lena Zipperling

Betreuer*in

Ludwig Huber

Begutachter*in

Friederike Range

Beschreibung (deu)

Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2023

Beschreibung (deu)

Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass Hunde (Canis lupus familiaris) mit ihren Fähigkeiten, menschlich sozial-kooperative Kommunikation zu verstehen und anzuwenden, aus der Tierwelt herausstechen. Dabei übertreffen sie sogar unsere engsten wildlebenden Verwandten, die Menschenaffen, als auch ihre wilden Vorfahren, die Wölfe. Zur Einschätzung der kognitiven Fähigkeiten werden zumeist sogenannte Objektwahlaufgaben-Studienformate herangezogen, bei denen die Teilnehmer aus einer von zwei oder mehr blickdichten Optionen wählen und sich unter einer dieser Optionen das gesuchte Objekt (Futter, Spielzeug, ...) befindet, welches es zu finden gilt und auf das der Mensch zuvor einen Hinweis (z.B. Zeigegeste) gegeben hat. Dabei werden meist jedoch mehrere Hinweise kombiniert präsentiert und noch während der Wahl des Tieres präsent gehalten. In unserer Studie untersuchen wir den Einfluss eines ostensiven Settings auf das Verstehen der menschliche Zeigegeste von 91 privat gehaltenen Hunden. Dabei ist die dynamische Geste der einzig verfügbare Hinweis. Die Hunde schnitten in beiden Testsituationen signifikant besser ab als per Zufall zu erwarten gewesen wäre, wobei sie in der ostensiven Testsituation einen wiederum knapp signifikant höheren Erfolg erzielten, als in der nicht-ostensiven Testsituation. Das lässt darauf schließen, dass Hunde die menschliche Zeigegeste als sozial-kommunikativen Akt und nicht als reinen Imperativ (Kommando) wahrnehmen. Jedoch zeigen andere Studien, dass die Blickverfolgung ein bedeutender Informationsgeber bzw. -verstärker für Hunde zu sein scheint, was erklären könnte, warum unsere Ergebnisse nicht so deutlich ausfielen, wie erwartet.

Beschreibung (eng)

Research in recent decades has shown that dogs (Canis lupus familiaris) stand out among the animal kingdom with their abilities to understand and use human social-cooperative communication. In this regard, they even outperform our closest wild relatives, the great apes, as well as their wild ancestors, wolves. For the assessment of cognitive abilities, mostly so-called object-choice task study formats are used, in which the participants choose from one of two or more opaque options and among one of these options is the wanted object (food, toy, ...), which has to be found and to which the human has previously given a hint (e.g. pointing gesture). However, several cues are usually presented in combination and still kept present during the animal's choice. In our study, we investigate the influence of an ostensive setting on the understanding of the human pointing gesture of 91 privately owned dogs. Here, the dynamic gesture is the only available cue. The dogs performed significantly better in both test situations than would have been expected by chance, again achieving a marginally significantly higher success in the ostensive test situation than in the non-ostensive test situation. This suggests that dogs perceive the human pointing gesture as a social-communicative act rather than a pure imperative (command). However, other studies show that gaze tracking seems to be a significant information provider or reinforcer for dogs, which could explain why our results were not as strong as expected.

Sprache des Objekts

Deutsch

Datum

2023

Rechte

© Alle Rechte vorbehalten

Mitglied in der/den Collection(s) (2)

o:72 Hochschulschriften / Veterinärmedizinische Universität Wien
o:2549 Diplomarbeiten / Veterinärmedizinische Universität Wien

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