Titel (deu)

Anästhesieverfahren bei Sectio caesarea beim Hund an der Veterinärmedizinischen Universität Wien: eine retrospektive Studie (2015-2020)

Autor*in

Lukas Stange

Betreuer*in

Nora Thormann

Begutachter*in

Sabine Schäfer-Somi

Beschreibung (deu)

Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2022

Beschreibung (deu)

Kaiserschnitte stellen besondere Anforderungen an die Anästhesie, da sowohl die Bedürfnisse der Hündin als auch die der Welpen beachtet werden müssen. Einerseits muss die Narkose für die Hündin tief genug sein, andererseits soll es nicht zu einer Depression der Welpen kommen, damit diese nach der Entwicklung schnell anfangen zu atmen. Um die Depression der Welpen so gering wie möglich zu halten, werden nur sehr kurz wirksame Anästhetika eingesetzt und die Entwicklung der Welpen so schnell wie möglich durchgeführt. Der wichtigste Einfluss auf das Überleben der Welpen ist jedoch eine möglichst kurze Geburtsphase und ein rasches Eingreifen, falls es zur Dystokie kommt. In dieser Arbeit wurden Anästhesieprotokolle von 220 Hündinnen retrospektiv analysiert. Das Ziel war, zu evaluieren, welche Anästhesieverfahren zum Einsatz kamen und wie sich diese auf die Narkosestabilität der Hündinnen und die Vitalität der Welpen auswirkten. Die häufigsten Anästhetika für Prämedikation, Einleitung, Erhaltung und intraoperative Analgesie waren Butorphanol 42,5 %, Propofol 91,8 %, Isofluran 83,2 % und Fentanyl 56,7 %. Notfall-Medikamente wurden in 14,7 % der Fälle eingesetzt. In 87,9 % der Anästhesien kam es zu Komplikationen. Dabei machten während der Narkosezeit die Hypotension (36,9 %) und während der Entwicklungszeit die Hypertension (18,1 %) den jeweils größten Anteil aus. Einen signifikanten Einfluss auf die Hypotension hatte die Anzahl intrauteriner Welpen vor OP-Beginn (p = 0,0225). Die Hypertension trat signifikant öfter bei alten Hündinnen auf (p = 0,0078). Eine Prämedikation mit Sufentanil führte im Vergleich zu Methadon und Fentanyl seltener zu Hypertensionen (p = 0,0428; p = 0,0429). In der ASA-Klasse I war die Wahrscheinlichkeit für Hypertensionen verglichen mit ASA-Klasse II, III und IV signifikant höher (p = 0,0161; p = 0,0078; p = 0,0078). Bei 33,8 % der Kaiserschnitte wurden tote Welpen entwickelt. Reanimationsmaßnahmen waren in 37,0 % der Fälle notwendig und hatten eine Erfolgsquote von 78,8 %. Die Totgeburtenrate betrug 12,1 %, wobei die Gesamtmortalität bei 17,4 % lag. Für die Mortalität der Welpen ließ sich kein Faktor finden, der in der Mehrzahl der Fälle ursächlich war. Jedoch zeigte sich ein Trend (p = 0,0647), dass eine lange Entwicklungszeit die Wahrscheinlichkeit für tote Welpen erhöht.

Beschreibung (eng)

Anesthesia for caesarean section has special requirements as both the needs of the bitch and puppies have to be considered. On the one hand anesthesia for the bitch must be deep enough to provide a surgical tolerance, on the other hand puppies should not be depressed, so they can start breathing and moving quickly after their development. In order to keep the depression of the puppies as low as possible only short acting anesthetics should be used and the puppies developed as fast as possible. However, a high impact on puppy survival is a short birth phase and rapid intervention if dystocia occurs. In this work, anesthesia protocols of 220 dams with cesarean section were retrospectively analyzed to evaluate the applied anesthetic protocol and if there is an impact on anesthetic stability and puppy mortality. Drugs most commonly used for premedication, induction, maintenance und analgesia during surgery were Butorphanol (42,5 %), Propofol (91,8 %), Isofluran (83,2 %) and Fentanyl (56,7 %), respectively. Emergency-drugs were needed in 14,7 % of the cases. Complications occurred in 87,9 % of anesthesia cases. Hypotension (36,9 %) was the most common complication during anesthesia. The number of puppies intra uteri at start of the surgery had a significant influence on the occurrence of hypotension (p = 0,0225), whereas hypertension could significantly be associated with the age of the dam (p = 0,0078) and the use of Sufentanil as premedication. Furthermore, in ASA-Classification two, three and four the likelihood of hypertension (p = 0,0161; p = 0,0078; p = 0,0078) was significantly higher compared to ASA-Classification one. Stillborn puppies were developed in 33,8 % of surgeries. In 37,0 % of the cases resuscitation of neonates was necessary and had a success rate of 78,8 %. The overall puppy mortality rate was 17,4 % including 12,1 % stillbirths. No factor was identified that proved to be causative for most cases of mortality. However, a long development time was trending for an increase of neonatal mortality (p = 0,0647).

Sprache des Objekts

Deutsch

Datum

2022

Rechte

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