Title
Two farm animal sanctuary models and their potential to provide justice to domestic animals in past, present, and future
Description (en)
Master thesis - University of Veterinary Medicine Vienna - 2020
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Farm animal sanctuaries are places of refuge for formerly farmed animals that offer a safe and
permanent home to them. Considering that agricultural practices are deeply unjust towards the
domesticated animals that they concern, farm animal sanctuaries have the unique opportunity
to act as a counterweight and provide their resident animals with justice. It is unclear,
however, whether and to what extent they actively promote justice. Therefore, in this thesis I
compare two farm animal sanctuary models that were proposed by philosophers Sue
Donaldson and Will Kymlicka (2015a) and function as analytic constructs to analyze
sanctuary practices. I will first outline the refuge + advocacy model, which puts an emphasis
on providing a safe haven and advocating on the behalf of farm animals, followed by the
intentional community model, which prioritizes the residents’ ability to forge their own ways
of living within a flexible community of humans and other animals. Both models will then be
compared with regard to their capacity to provide justice to domestic animals across three
temporal dimensions: past, present, and future. To cover the dimension of the past, I will
scrutinize these two sanctuary models’ capacity to provide resident animals with
compensation for the injustices endured in their past, as well as moral repair and symbolic
compensation for anonymous victims of animal agriculture. The chapter on the present will be
concerned with current residents’ well-being and how an objective list theory can be used to
ground these animals’ interest in a life that contains freedom, friendship, political
participation, and meaning. Finally, how we, as humans, should live with domestic animals in
the future is the topic of the last main chapter, in which I review and reject arguments for
‘extinctionism’ and propose how the intentional community model’s principles could be
applied to a broader conception of sanctuary: interspecies communities. I conclude that both
models are able to provide their residents with justice, but that there are also relevant
differences in the extent to which each can achieve this goal.
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Masterarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020
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Lebenshöfe sind Orte der Zuflucht für Tiere, die landwirtschaftlich genutzt wurden und bieten
diesen ein sicheres und dauerhaftes Zuhause. Unter Berücksichtigung, dass landwirtschaftliche
Praktiken zutiefst ungerecht gegenüber den Tieren sind, die sie betreffen, haben
Lebenshöfe eine einzigartige Gelegenheit als ein Gegengewicht zu fungieren und ihren
tierlichen Bewohnenden Gerechtigkeit zu bieten. Es ist jedoch unklar, ob und in welchem
Ausmaß sie sich aktiv für Gerechtigkeit einsetzen. Deshalb werden in dieser Thesis zwei
Lebenshofmodelle verglichen, welche von Donaldson und Kymlicka (2015a) eingebracht
wurden und die als analytische Konstrukte dienen, um Lebenshofpraktiken zu analysieren.
Dazu wird zuerst das Zufluchts + Fürsprache Modell vorgestellt, welches den Schwerpunkt
darauf legt einen Zufluchtsort zu bieten und sich für die Belange von “Nutztieren”
einzusetzen, gefolgt vom Intentionale Gemeinschaft Modell, welches die Befähigung der
Bewohnenden priorisiert, ihre eigene Art in einer flexiblen Gemeinschaft von Menschen und
anderen Tieren zu leben zu formen. Beide Modelle werden dann im Hinblick auf ihr
Vermögen domestizierten Tieren Gerechtigkeit über drei temporale Dimensionen zu bieten
verglichen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Im Kapitel ‘Vergangenheit’ wird sowohl
die Kapazität beider Lebenshofmodelle untersucht ihren Bewohnenden Entschädigung für
Ungerechtigkeiten ihrer Vergangenheit anzubieten als auch das Konzept der moralischen
Instandsetzung und die symbolische Entschädigung für anonyme Opfer tierlicher
Landwirtschaft. Das Kapitel ‘Gegenwart' befasst sich mit dem Wohlergehen derzeitiger
Bewohnender und damit, wie eine objektive-Liste-Theorie genutzt werden kann, um das
Interesse von diesen Tieren zu grundieren, ein Leben zu führen welches Freiheit,
Freundschaft, politische Teilhabe und Sinn beinhaltet. Das Thema des letzten Kapitels ist, wie
wir als Menschen zukünftig mit domestizierten Tieren zusammenleben sollten. Daher werden
hier Argumente für einen ‘Extinktionismus’ geprüft und widerlegt und vorgeschlagen wie die
Prinzipien des Intentionale Gemeinschaft Modells auf eine erweiterte Vorstellung von
Lebenshöfen angewandt werden könnten: Zwischenartliche Gemeinschaften. Ich folgere, dass
beide Modelle in der Lage sind ihren Bewohnenden Gerechtigkeit zu bieten, aber auch, dass relevante Unterschiede im Ausmaß zu welchem sie dieses Ziel erreichen können existieren.