Title
The effects of mother-bonded rearing in dairy farming on animals’ social traits
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Master thesis - University of Veterinary Medicine Vienna - 2020
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Calves in dairy farming are separated from their mothers within 24 h after birth and reared artificially. Growing up without mother contact is known to affect animals’ social behaviour, especially the social competence negatively. In this study, eighteen female Black-and-White-German-Holstein heifers and calves reared with (Contact, n = 9) or without maternal contact (Automat, n = 9) in the first 12 weeks of life were included, to investigate the effect rearing has on different social traits. For each animal the spontaneous social behaviour was assessed in 5 h social observations per animal in the home pen, while using focal animal sampling and continuous recording. To test for sociality, all animals participated in a 5 min isolation test followed by a 5 min reinstatement phase in a familiar environment. Behaviour during the test was analysed from video recordings, only vocalisations were noted directly. Video material from the calving pens provided insights into the quality and quantity of maternal care Contact animals (n = 6) received on the 1st (for 12 h) day and on the 3rd day (for 4 h) of their life. Further it was analysed, whether maternal contact behaviour (sniffing, licking) was positive associated with Contact animals’ involvement in socio-positive interactions later in life. Data were analysed using ANOVA with treatment, group and their interactions as fixed factors, as well as age and weight as covariates. Contact animals showed more subordinate behaviours in the herd (P = 0.028) and while in isolation they looked longer (P = 0.014), tended to spent more time closer to the closed door that lead to the peers (P = 0.072), as well as showed more events of vigilance behaviour (P < 0.001) than artificially reared animals. However, the treatment did not affect the frequency and duration of socio-positive behaviour, nor animals’ latency to re-join their peers during the reinstatement-phase. Correlations between the amount of maternal contact mother-bonded reared animals received and their initiated socio-positive interactions (P = 0.043) and received socio-positive interactions (P = 0.016) later in life were found. Interestingly, three cows show a nestbuilding-like behaviour that was rarely descripted before. The results give reasons to assume that cows maternal care is from high quality and that the allowance of maternal contact affects animals’ sociality and their social competence later in life.
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Masterarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020
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Kälber von Milchkühen werden normalerweise innerhalb von 24 Stunden von ihren Müttern getrennt und künstlich aufgezogen. Das Aufwachsen ohne Mutter hat einen negativen Einfluss auf das Sozialverhalten der Tiere, insbesondere deren Sozialkompetenz ist betroffen. Für diese Studie wurden achtzehn weibliche Färsen und Kälber der Rasse schwarzbuntes Holstein-Rind ausgewählt, die entweder mit Kontakt zur Mutter in den ersten 12. Lebenswochen aufgezogen wurden (Kontakt, n = 9) oder ohne Mutterkontakt (Automat, n = 9). Das spontane Sozialverhalten jedes Tieres wurde in 5 h Sozialbeobachtungen pro Tier durch Fokusstierbeobachtung mit kontinuierlicher Aufnahme erfasst. Um die Sozialität zu untersuchen, nahmen alle Tiere an einem fünf-minütigen Isolationstest, gefolgt von einer fünf-minütigen Phase, in der die Tiere zur Gruppe zurückkehren und den Sozialkontakt somit wiederherstellen konnten. Das Verhalten der Tiere wurde anhand von Videoaufnahmen, die während des Tests erfolgten, analysiert. Lediglich die Lautäußerungen der Tiere wurden direkt erfasst. Weiterhin gab Videomaterial aus den Abkalbebuchten Aufschluss über die Qualität und Quantität der mütterlichen Fürsorge, die Tiere aus der muttergebunden Aufzucht ( n = 6) am ersten Tag (12 Stunden) und am dritten Tag (4 Stunden) nach der Geburt erhielten. Es wurde untersucht, ob es eine positive Assoziation zwischen der erhaltenen mütterlichen Fürsorge und der Beteiligung an sozio-positiven Interaktionen später im Leben der Tiere gibt. Die Daten wurden statistisch mit einem ANOVA Modell ausgewertet; mit Aufzucht, Gruppenzugehörigkeit und deren Interaktion als festen Faktor und Alter sowie Gewicht als Kovariaten. Kontakt Tiere zeigten mehr Unterlegenheitsgesten in der Herde (P = 0.028), verbrachten in Isolation tendenziell mehr Zeit in der Nähe (P = 0.072) und sahen länger zum Ausgang, der zu den anderen Gruppenmitgliedern führte (P = 0.014). Auch zeigten sie eine höhere Frequenz an Wachsamkeit (P < 0.001). Jedoch beeinflusste die Aufzucht weder die Anzahl und Dauer des positiven Sozialverhaltens noch die Latenz bis die Tiere zur Gruppe zurückkehrten. Die Dauer des mütterlichen Kontakts, den muttergebunden aufgezogene Tiere nach der Geburt erhalten haben, korrelierte positiv mit ihren gezeigten (P = 0.043) und von anderen Tieren erhaltenen (P = 0.016) sozio-positiven-Verhalten später im Leben. Interessanterweise zeigten drei Muttertiere Nestpflege-Verhalten, das bisher kaum beschrieben wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass Muttertiere ihre Kälber mit ausgeprägter Fürsorge behandeln und dass der Kontakt zur Mutter in der Aufzucht die Entwicklung der Sozialkompetenz und Sozialität der Tiere beeinflusst.