Description (en)
Opioid‐induced respiratory compromise remains a significant challenge in etorphine‐immobilised wildlife. Serotonergic agonists offer a potential avenue for preventing or treating opioid‐induced respiratory compromise. We therefore aimed to determine whether the selective 5‐hydroxytryptamine receptor 4 (5‐HT4) agonist, BIMU‐8, reverses opioid‐induced respiratory compromise in etorphine‐immobilised goats. Seven healthy adult goats were immobilised with etorphine, then treated with BIMU‐8 or sterile water 5 minutes later in a randomised, prospective cross‐over study. Cardiorespiratory variables were measured at one minute intervals from 4 minutes before etorphine to 15 minutes after its administration. Arterial blood gas analyses were also performed before and after etorphine administration and the respective treatments. Intravenous injection of BIMU‐8 attenuated etorphine‐induced respiratory compromise, as indicated by improvements, compared to baseline and between treatments, in respiratory rate (ƒR), peripheral arterial blood oxygen saturation (SpO2), partial pressure of arterial oxygen (PaO2) and the alveolar‐arterial oxygen partial pressure gradient (P(A‐a)O2). BIMU‐8 caused an increase in heart rate and a temporary decrease in arterial blood pressure. Mild movements and slight muscle spasm occurred but BIMU‐8 did not reverse immobilisation. Our results indicate that BIMU‐8 may be a potential drug candidate for the treatment, or prevention, of etorphine‐induced respiratory compromise in immobilised ungulates.
Description (de)
Die Verwendung eines sicheren Narkoseprotokolls ist bei Wildtieren und vor allem beim Umgang mit gefährdeten Spezies von großer Bedeutung. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften, wie kleinem Injektionsvolumen, schneller Induktionszeit und Antagonisierbarkeit, wird der μ-Opioidrezeptor-Agonist Etorphin seit vielen Jahrzehnten zur Immobilisation von Großherbivoren eingesetzt. Die Opioid-induzierte respiratorische Depression stellt jedoch nach wie vor eine ernstzunehmende Herausforderung bei Etorphin-immobilisierten Wildtieren dar. Serotonerge Agonisten bieten einen neuen möglichen Weg, diese Komplikationen zu verhindern oder zu behandeln. Aus diesem Grund haben wir untersucht, ob der selektive 5-Hydroxytryptamin-Rezeptor-4-Agonist BIMU-8 bei einer Immobilisation mit Etorphin, die Opioid-induzierte Beeinträchtigung der Atmung verringert. Dafür wurden in einer randomisierten, prospektiven Cross-over Studie sieben gesunde adulte Burenziegen als Versuchstiere verwendet und deren physiologische Parameter in einminütigen Intervallen für eine Gesamtdauer von 23 Minuten erhoben. Die Tiere wurden vier Minuten nach Beginn der Datenaufzeichnung mit Etorphin (0.1 mg kg-1, i. m., M99, Novartis South Africa (Pty) Ltd, GT, Südafrika) immobilisiert und fünf Minuten danach mit BIMU-8 (3 mg kg-1, i. v., magistrale Zubereitung der BOKU, Wien, Österreich) oder sterilem Wasser injiziert. Die Immobilisierung wurde 15 Minuten nach der Verabreichung von Etorphin mit Diprenorphin (M5050, i. v., Novartis South Africa (Pty) Ltd, GT, Südafrika) vollständig reversiert. Die intravenöse Applikation von BIMU-8 zeigte eine Abschwächung der Etorphin-induzierten respiratorischen Depression, die durch Verbesserungen der Atemfrequenz, der peripheren arteriellen Blutsauerstoffsättigung, des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks und des alveolär-arteriellen Sauerstoff-Partialdruckgradienten nachgewiesen wurde. BIMU-8 verursachte eine Erhöhung der Herzfrequenz und eine vorübergehende Absenkung des arteriellen Blutdrucks. Geringgradige Bewegungen und Muskelfaszikulationen traten nach der Applikation von BIMU-8 auf, ohne jedoch die Immobilisation aufzuheben. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass BIMU-8 ein geeigneter Wirkstoffkandidat zur Behandlung oder Prävention von Etorphin-induzierten respiratorischen Komplikationen in immobilisierten Ungulaten sein könnte.