Title
Sommerekzem bei Islandpferden
Subtitle (de)
wissenschaftlicher Status quo und Umfrage über eingesetzte Ergänzungsfuttermittel
Language
German
Description (de)
Bachelorarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2023
Description (de)
Ziel der Arbeit war es, einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu den Erkenntnissen bezüglich IBH bei Islandpferden zusammenzustellen. Mit Hilfe einer Online-Umfrage bei Besitzer:innen von an IBH erkrankten Islandpferden eine Übersicht an Ergänzungsfuttermitteln, die als Unterstützung bei der Erkrankung verabreicht wurden. Auch wurden weitere Aussagen wie der Einsatz von Decken, Repellentien und Pflegeprodukten zur Veränderung der Symptomatik ermittelt. Beides bildet die Basis für eine mögliche Hilfestellung bei der Therapie von Pferden mit Insect Bite Hypersensitivity. Das IBH ist eine vom Speichel der Culicoides-Mücken ausgelöste, allergische Hautkrankheit, die während der Sommermonate besonders bei Robustpferderassen wie dem Islandpferd auftritt. Die Erkrankung äußert sich vor allem durch Juckreiz, Scheuern sowie Schuppenbildung und Hautabschürfungen, die besonders im Bereich von Mähne und Schweif zu beobachten sind. Die u. a. genetisch prädisponierte Erkrankung kann von mehreren Faktoren beeinflusst werden. Dazu gehören Haltung, Herkunft und Geschlecht. Es gibt heute verschiedenste Möglichkeiten der Diagnosestellung wie den equinen CAST oder BAT oder auch den Intradermaltest. Therapeutisch wird der Prävention wird ein großer Stellenwert zugeschrieben. Ebenfalls wurde eine ASIT entwickelt, die durch mit Antigenen präparierter Gerste eine Verbesserung der Symptomatik zeigte. An einer Impfung wird aktuell u. a. in Island noch geforscht. In der Schweiz wurden bereits zwei Impfstoffe entwickelt, deren kombinierte Anwendung eine Verminderung der Symptomatik und eine Reduzierung des allergischen Potenzials zeigte. Diese Impfstoffe befinden sich bereits im Zulassungsprozess. Durch die Online-Umfrage konnte der Einfluss der Herkunft der Pferde, der in der Literatur beschrieben wurde, bestätigt werden. So trat die Erkrankung häufiger bei Islandpferden auf, die aus Island importiert wurden, als bei Islandpferden aus Kontinentaleuropa. Durch die verfügbaren Daten bezüglich Importzahlen von Islandpferden nach DACH und den Geburtenzahlen in DACH lässt sich auf eine negative Korrelation schließen. Ebenso bekräftigte sich im Rahmen der Befragung der Einfluss des Geschlechts auf die Häufigkeit der Erkrankung, denn Wallache waren im Vergleich zur Geschlechterverteilung der gesamten Islandpferdepopulation in Deutschland, Österreich und der Schweiz häufiger betroffen als Stuten und Hengste. Ein Einfluss der Fellfarbe auf die Häufigkeit der Erkrankung konnte, wie auch in der Literatur beschrieben, nicht bestätigt werden, da die Fellfarbverteilung der Pferde der befragten Besitzer:innen der natürlichen Fellfarbverteilung entsprach. Die Befragung zeigte auch, dass in vielen Fällen eine Veränderung der Symptomatik durch Ergänzungsfuttermittel festgestellt werden konnte. Da einige Besitzer:innen mehrere Ergänzungsfuttermittel kombiniert fütterten, ließen sich Rückschlüsse auf die Wirksamkeit einzelner Produkte nur bedingt ziehen. Insgesamt fiel bei der Zusammensetzung der verschiedenen Ergänzungsfuttermittel auf, dass alle Produkte verschiedene Arzneikräuter enthielten, wie beispielsweise Lein, Hanf, Mariendistel oder auch Schwarzkümmel, welche die Pferde mit zusätzlichen Mineralstoffen sowie ihren spezifischen, pharmakologischen Wirkungen unterstützen. Besonders die Zugabe von Zink, aber auch von Vitamin B und Schwefel konnte in vielen Fällen eine Linderung der Symptomatik herbeiführen, egal ob sie als Bestandteil von Ergänzungsfuttermitteln oder als Einzelpräparate verfüttert wurden. Wenn ein passendes Ergänzungsfuttermittel gefunden wurde, konnte laut Umfrageteilnehmer:innen gemeinsam mit der Verwendung von Fliegen-/Ekzemerdecken, Fliegen-/Repellentsprays und Pflegeprodukten für die Haut eine sichtbare Linderung der Symptomatik erzielt werden. Bei der Auswahl der Ergänzungsfuttermittel gaben die Besitzer:innen im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit die Wirksamkeit und eine einmalige Anwendung pro Tag als wichtigste Kaufargumente an, während auf die Verpackung und den Geruch des Produktes weniger Wert gelegt wurde.
Description (en)
The aim of the work was to compile an overview of the current state of knowledge regarding IBH in Icelandic horses. Furthermore, with the help of an online survey carried out among owners of Icelandic horses suffering from IBH, an overview of supplementary feeds which were given to support the disease was created. Other statements such as the use of blankets, repellents and care products to change the symptoms were also determined. Both forms the basis for possible assistance in the therapy of Insect Bite Hypersensitivity. IBH is an allergic skin disease caused by the saliva of the Culicoides mosquito, which occurs during the summer months, especially in robust horse breeds such as the Icelandic horse. The disease manifests itself mainly through itching, rubbing, scaling and skin abrasions, which can be observed especially in the area of the mane and tail. The disease, which is genetically predisposed, can be influenced by several factors. These include housing, origin and sex. Today there are various possibilities for diagnosis such as the equine CAST or BAT or the intradermal test. Therapeutically, great importance is attached to prevention. An ASIT was also developed, which showed an improvement of the symptoms by using antigens prepared from barley. Research on a vaccine is currently being conducted in Iceland and elsewhere. In Switzerland, two vaccines have already been developed, the combined use of which showed a reduction in symptoms and a reduction in allergic potential. These vaccines are currently in the approval process. The online survey confirmed the influence of the horses' origin, which has been described in the literature. The disease occurred more frequently in Icelandic horses imported from Iceland than in Icelandic horses from continental Europe. The available data on the number of Icelandic horses imported into Germany, Austria and Switzerland and the number of births in these countries indicate a negative correlation. The survey also confirmed the influence of gender on the frequency of the disease, as geldings were more frequently affected than mares and stallions compared to the gender distribution of the entire Icelandic horse population in Germany, Austria and Switzerland. An influence of coat colour on the frequency of the disease could not be confirmed, as described in the literature too, because the coat colour distribution of the horses of the interviewed owners was corresponding to the natural coat colour distribution. The survey also showed that in many cases a change in symptoms could be observed through supplementary feeds. Due to the fact that some owners fed several feed supplements in combination, conclusions about the effectiveness of individual products could only be drawn to a limited extent. Overall, the composition of the different feed supplements showed that all products contained various medicinal herbs, such as flax, hemp, milk thistle or black cumin, which support the horses with additional minerals and their specific pharmacological effect. Especially the addition of zinc, but also of vitamin B and sulphur could bring about an alleviation of the symptoms in many cases, regardless of whether they were fed as part of supplementary feeds or as individual preparations. According to the survey participants, when a suitable feed supplement is found, visible symptomatic relief can be achieved together with the use of fly/itch blankets, fly/repellent sprays and skin care products. When selecting supplementary feeds, the owners stated the effectiveness and a single feeding per day as the most important purchase arguments with regard to customer satisfaction, while less importance was attached to the packaging and the smell of the product.
AC-Number
AC17238098
Author of the digital object
Anna Margaretha Rebecca Goerrig
Adviser
Isabella Hahn-Ramssl
Assessor
Christa Horvath-Ungerböck
Format
application/pdf
Size
908.4 kB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Baccalaureate Dissertation
Pages or Volume
69 Blätter
Publication Date
2023
Citable links
Persistent identifier
https://phaidra.vetmeduni.ac.at/o:3341
Other links
AC17238098
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
08.08.2024 01:45:57
This object is in collection
Metadata
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