Title
Hygienische Bewertung von im Jagdbetrieb verwendeten Messern
Language
German
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2022
Description (de)
In dieser Diplomarbeit wurde untersucht, wie im Jagdbetrieb und bei der Zerlegung von Wild verwendete Messer aufgebaut sind, ob Material und Bauweise die Ansammlung von Verschmutzungen fördern können und welche Reinigungs- bzw. Desinfektionsprozeduren von den Herstellern empfohlen werden. Bei neun repräsentativen Messern wurde die Wirkung einfacher, empfohlener Reinigungsprozeduren auf frisch aufgebrachte E. coli untersucht. Von 653 im Fachhandel angebotenen Jagd- bzw. Zerlegemessern wiesen 53 % eine feststehende Klinge auf, bei 47 % waren Klinge und ggf. weiteres Zubehör klappbar. Bei 47 % der Messer mit feststehender Klinge waren beiderseits der Angel Griffschalen aufgelegt, wodurch sich Spalten ergeben können, die die Ansammlung von Schmutz begünstigen. Bei 42 % waren einteilige gesteckte/vergossene Griffe aus nicht-saugfähigem Material, und bei 10 % gesteckte Griffe auf imprägniertem, aber im Prinzip saugfähigem Material verbaut (Holz, Knochen= „Horn“). Von den Herstellern von Jagdmessern wurden vergleichsweise schonende Reinigungsprozeduren empfohlen. Bei neun repräsentativen Jagd- bzw. Zerlegemessern wurden Klinge, Griff und ggf. die Griff- Angel-Verbindung mit einer mit E. coli kontaminierten Oberfläche (Agarkontaktverfahren) in Kontakt gebracht und nach 10 min. Trocknungszeit verschiedene Reinigungsverfahren angewendet (Abspülen mit Leitungswasser von 15 °C; Eintauchen in Wasser mit Geschirrspülmittel 15 °C oder 40 °C, ggf. mit mechanischer Reinigung). Die Flächen wurden danach mittels Agar-Kontaktverfahren beprobt und die KbE/Agarfläche angegeben. Bei den nicht gereinigten Kontrollproben war immer ein Rasenwachstum nachweisbar. Bei den Messerklingen waren nach Abspülen mit Wasser (15 sec, 15 °C) E. coli in den meisten Fällen nicht mehr nachweisbar. Die Reinigung der Messergriffe gestaltete sich jedoch aufwändiger. Erst nach der Anwendung von 40 °C warmem Wasser (60 sec.) mit Spülmittel und mechanischer Reinigung konnte bei 7/9 Griffen eine Reduktion von E. coli unter der Nachweisgrenze erreicht werden. Die unterschiedlichen Griffmaterialien wiesen hierbei verschiedene Ergebnisse auf. Die Griff-Klingen- bzw. Griff-Angel-Verbindungen waren besonders schwierig zu reinigen. Für die gründliche Reinigung von Messergriffen im Rahmen der Privatanwendung kann auf Grundlage der durchgeführten Versuche nachfolgendes empfohlen werden. Um Kontaminationen vollständig von einem Messer zu entfernen, empfiehlt es sich das Messer für mindestens 60 Sekunden mit Geschirrspülmittel unter warmem Wasser zu reinigen. Bei Messergriffen aus saugfähigen Materialien und mit Rillen oder Vertiefungen sollte zudem gründlich mechanisch gereinigt werden. Hierzu reibt man mit einem Schwamm oder einem Tuch die Oberfläche gründlich ab. Sollte, beispielsweise während des Jagdbetriebs, einmal kein warmes Wasser zur Hand sein, kann durch eine gründliche mechanische Reinigung ein weitaus besseres Reinigungsergebnis erzielt werden, als durch das bloße Abspülen mit kaltem Wasser.
Description (en)
The aim of this diploma thesis was to report on how knives used at hunting and for game cutting are constructed, which materials are used, if this would favor contamination of knives during their use and which procedures are recommended by the manufacturers or suppliers for cleaning and disinfection. Nine typical knives were selected for testing, if a fresh contamination with E. coli could be reduced or removed by abovementioned cleaning procedures. Among 653 knives offered at retail, 53 % had a fixed blade, and 47 % were folding knives. Most of the knives with fixed blade had handle shells attached on both sides of the tang, which can favor the accumulation of dirt or debris. In 42 %, grips were one-piece, from nonabsorbent material, and in 10 %, it was one-piece, absorbent material (wood or bone = “horn”). Only mild cleaning procedures were recommended by the manufacturers of hunting knives. In nine typical knives, blade, grip and the blade-grip or tang-grip junctions were contaminated by contact with a surface containing E. coli, and after 10 min. drying, surfaces were cleaned (rinsing with tap water, 15 °C; dipping in water with detergent, 15 °C or 40 °C, also with mechanical cleaning). Surfaces were then tested by agar-contact technique and results were reported as cfu/agar plate. In control samples (contaminated without cleaning), agar contact plates displayed confluent growth. Rinsing with water (15 sec, 15 °C) effectuated a reduction of E. coli below the limit of detection in most cases. On knife handles, 40 °C water with detergent for 60 sec. plus mechanical cleaning was necessary to reduce E. coli below the limit of detection on 7/9 handles. Differences were noted between the different handle materials. The latter protocol was less effective for the junctions. Based on the results of the study, the following cleaning process is recommended in order to properly clean the handle of a knife in private use. To eliminate contamination, the knife should be washed with detergent for at least 60 sec. under warm water. When cleaning knife handles, made out of absorbent materials or with grooves, mechanical cleaning is advised. This should be done with a sponge or a towel. If warm water is not close at hand, for example during a hunt, mechanical cleaning can lead to a much better cleaning result, than a simple wash with cold water.
AC-Number
AC16929594
Author of the digital object
Clara Aichelburg
Adviser
Peter Paulsen
Assessor
Beatrix Stessl
Format
application/pdf
Size
1.3 MB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Diploma Dissertation
Pages or Volume
44 Blätter
Publication Date
2022
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Persistent identifier
https://phaidra.vetmeduni.ac.at/o:2181
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AC16929594
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
09.10.2023 03:11:13
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