Title
Vergleich der Betäubungsverfahren unter Anwendung von Gas bei der Schlachtung von Schweinen unter Berücksichtigung der Betäubungswirkung und Auswirkungen auf die Fleischqualität
Language
German
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2022
Description (de)
Für die Betäubung von Schlachtschweinen sind in der Europäischen Union derzeit die perforierende Betäubung mittels Bolzenschuss, die elektrische Durchströmung des Gehirns und die Betäubung mittels Kohlendioxid (CO2) zulässig, wobei das erstgenannte Verfahren nur in Einzelfällen angewendet wird. Die Betäubung mittels CO2 wird durch Absenken der Tiere in gasgefüllte Schächte bewerkstelligt und ist vollständig automatisierbar, was einen Vorteil gegenüber der manuell durchzuführenden Elektrobetäubung darstellen kann. Bei der CO2 Betäubung treten Hyperkapnie, Hypoxie und Azidose auf, was zu einer im Prinzip reversiblen Betäubung führt, deren Einleitungsphase bei den Schlachtschweinen aversive Reaktionen auslöst und die von ausgeprägten Exzitation gefolgt sein kann. In dieser Arbeit wird ausgehend von einer Beschreibung, wie Stress und Aversion beim Schlachttier beurteilt werden können, der Wissensstand zur Wirkweise der CO2 Betäubung zusammengefasst und eine Übersicht zu Versuchen, Schlachtschweine mit inerten Gasen zu betäuben, gegeben. Dabei werden auch Auswirkungen auf die Fleischqualität berücksichtigt, da das Ziel der Schlachtung ja die Fleischgewinnung ist. In der Literatur werden Versuche mit der Anwendung von Argon, Stickstoff und Helium, z.T. in Kombination mit CO2 beschrieben. Für die Anwendung von Argon oder Stickstoff könnten bestehende Betäubungsanlagen modifiziert werden, da diese Gase schwerer als Luft sind. Nachteilig sind bei Argon das Auftreten von Muskelblutungen und bei Stickstoff die kurze Dauer der Betäubung. Helium hat diese Nachteile nicht und verursacht auch keine aversiven Reaktionen. Betäubungsanlagen mit Helium müssten aber neu konzipiert werden, da das Gas leichter ist als Luft. Es sind hier offensichtlich weitere Forschungstätigkeiten nötig. Zu bedenken ist auch, dass neue Betäubungsverfahren zu höheren Kosten bei der Schlachtung führen können und es seitens der Abnehmer die Bereitschaft geben muss, diese Kosten zu tragen.
Description (en)
European Union legislation currently allows three methods for stunning of pigs at slaughter, i.e. captive bolt stunning, electrical stunning and use of gases, in particular carbon dioxide (CO2), with captive bolt stunning least commonly applied. Stunning of slaughter pigs by CO2 is accomplished by lowering the animal into deep wells filled with CO2. This procedure can be done fully automatically, in contrast to electical stunning, where the electrodes are manually placed on the animal. In CO2 stunning, hypercapnia, hypoxia and acidosis effectuate a – in essence reversible – stunning or narcosis, with aversive reactions in the excitation phase, followed by sometimes pronounced excitations. In this thesis, it is aimed to describe how stress and aversion can be assessed in slaughter pigs, how CO2 effectuates a narcotic state and which studies have been performed on the use of other gases than CO2 in pig stunning. Effects on meat quality are considered, since the ultimate goal of slaughter is production of meat. Scientific studies report on the application of Argon (Ar), nitrogen (N2) and Helium (He), sometimes in combination with CO2. Since Ar and N2 have a higher density than air, these gases could be used in already existing CO2 stunning shafts with minor adaptation. The emergence of blood splashes in the muscles after Ar stunning and the short duration of N2 stunning, however, rule out these gases for application under practical/commercial viewpoints. He gas is free from such disadvantages and does not evoke aversive reactions, but has a lower density than air and would require a new design in stunning devices. Further research is needed. It is also important to realize that new stunning methods imply more costs, and that meat processors must bear these additional expenses.
AC-Number
AC16923437
Author of the digital object
Daniela Müller
Adviser
Peter Paulsen
Format
application/pdf
Size
1.4 MB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Diploma Dissertation
Pages or Volume
77 Blätter
Publication Date
2022
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https://phaidra.vetmeduni.ac.at/o:2160
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AC16923437
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
06.10.2023 02:01:31
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