Title
Retrospektive Studie zur Erfassung und Bewertung der aufgetretenen Komplikationen im Rahmen der Anästhesie von Rassekatzen an der Vetmeduni Vienna von 2015 bis 2020
Alternative Title (en)
Retrospective study to record and evaluate the complications that occurred during anesthesia of pedigreed cats at Vetmeduni Vienna from 2015 to 2020
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2022
Description (de)
Katzen zählen mit 1,5 Millionen Tieren zu den beliebtesten Haustieren in den österreichischen Haushalten. Die Katze gilt als Patient in der Anästhesie schwerer als der Hund zu narkotisieren und viele Tierärztinnen und Tierärzte schrecken davor zurück Rassekatzen in Narkose zu legen. Immer mehr Menschen entscheiden sich nicht für die typische Hauskatze, sondern für eine der unzähligen mehr oder weniger bekannten Rassen (Hirschmann, 2015). Das Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie ist es, das Anästhesierisiko von Rassekatzen und der Europäischen Hauskatze anhand der ausgewerteten TIS- Daten der Vetmeduni Vienna im Zeitraum von 18.05.2015 bis 18.05.2020 zu vergleichen und herauszufinden, ob Rassekatzen ein höheres Risiko, eine Komplikation zu erleiden, vorweisen. Dazu wurden die Narkosen von 2740 Hauskatzen mit derer von 379 Rassekatzen verglichen. Die untersuchten Rassen wurden aufgrund Ihres Vorkommens als Patienten an der Vetmeduni Vienna ausgewählt und in Übergruppen eingeteilt. Diese waren: Bengale, Britisch Kurzhaar, Masken- und Pointkatzen, Perser, Sphynx und Rex und Waldkatzen. Es wurden alle auftretenden Bezeichnungen für die Rassen berücksichtigt. Die untersuchten Komplikationen wurden ebenfalls in Gruppen eingeteilt: Herz- Kreislaufsystem und Zirkulation, Atemsystem, Innere Körpertemperatur, Komplikationen in der Aufwachphase und Mortalität. Die TIS Daten wurden in Form eines Excel- Dokuments nach verschiedenen Kategorien (Datum, Anforderungsort, Start und Ende der Operation, Dauer der Operation, Operationsart, Anästhetika, Ventilation, Komplikationen, Tiernummer, Fallnummer, Center, Name und Rasse) sortiert. Die Daten- Formatierung wurde in RStudio Desktop 1.3.1093 (R version 4.0.3) (R Core Team, 2020) gemacht. In Anbetracht der ausgewerteten Daten lässt sich feststellen, dass die Hypothese, Rassekatzen würden ein häufigeres Risiko für die untersuchten Komplikationen aufgrund einer Anästhesie aufweisen, widerlegt werden kann. Keine der Rassen zeigte erkennbar höhere Inzidenzen für Komplikationen im Vergleich zur Europäisch Kurzhaar Katze. Weiters wurde ersichtlich, dass sich die klassischen Komplikationen während der Anästhesie an der Vetmeduni Vienna im Vergleich zu publizierten Daten auf ein Minimum beschränken. Dies basiert möglicherweise auf dem hohen Ausbildungsstand und Supervision der Mitarbeiter/innen, den modernen Anästhesiegeräten und der lückenlosen Überwachung der Patienten. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden auf der Grundlage einer retrospektiven Datenerhebung generiert. Das Problem hierbei ist, dass es sich nicht nachweisen lässt, ob Daten ursprünglich vollständig und exakt im TIS dokumentiert bzw. an der richtigen Stelle hinterlegt wurden. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse lässt sich kein vermehrtes Auftreten von Komplikationen bei Rassekatzen im Vergleich zu Europäisch Kurzhaar Katzen nachweisen. Auch bei Rassen, welche für bestimmte Krankheiten prädisponiert sind, wurden kein höheres Komplikationsrisiko nachgewiesen. Für eine genauere und detailliertere Bewertung der Fragestellung wäre eine prospektive Datenerhebung und -auswertung hilfreich.
Description (en)
Cats are among the most popular pets in Austrian households with 1.5 million animals. The cat is considered a difficult patient to anesthetize and many veterinarians are reluctant to anaesthetize pure bred cats. More and more people choose not the typical domestic cat as pet but one of the countless more or less known breeds (Hirschmann, 2015). The aim of the present retrospective study is to compare the anaesthesia risk of pure bred cats and the European domestic cat based on the evaluated TIS-data of the Vetmeduni Vienna in the 5-year period from 18.05.2015 to 18.05.2020 and to find out whether pure bred cats present a higher risk for anaesthesia-related complications. For this purpose, the anaesthetic protocols of 2740 domestic cats were compared with those of 379 pure bred cats. The breeds studied were selected based on their popularity at Vetmeduni Vienna and categorised within the following groups: Bengal, British Shorthair, Masked and Point cats, Persian, Sphynx and Rex, and Forest cats. All designations for the breeds were considered. The complications were also classified based on groups: cardiovascular system and circulation, respiratory system, core body temperature, complications during recovery phase, and mortality. The TIS data were sorted in the form of an Excel document according to different categories (date, request site, start and end of surgery, duration of surgery, type of surgery, anaesthetics, ventilation, complications, animal number, case number, centre, name, and breed). Dataformatting was done in RStudio Desktop 1.3.1093 (R version 4.0.3) (R Core Team, 2020). Considering all data evaluated, it can be stated that the hypothesis that pure bred cats would have a higher risk for anaesthesia-related complications can be refuted. None of the breeds was more prone to complications compared to the European Shorthair cat. Furthermore, it was evident that classic anaesthesia-related complications at the Vetmeduni Vienna were kept to a minimum in comparison to published data. This may be based on the high standards of care, anaesthesia equipment and continuous monitoring. The results of this work were generated on the basis of a retrospective data collection. It is not possible to prove whether data were originally documented completely and accurately in the TIS or stored in the correct place. Based on the available results, pure bred cats did not show a higher perianaesthetic risk. Also, in breeds, which are predisposed to certain diseases, no higher risk of complications could be demonstrated. For a more precise and detailed evaluation of the study question, a prospective data collection and evaluation would be helpful.