Title (de)
Freundliche Interaktionen mit fixierten und sich frei bewegenden Milchkühen
Subtitle (de)
Auswirkungen auf die Verbesserung der Tier-Mensch-Beziehung
Language
German
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020
Description (de)
In der vorliegenden Diplomarbeit wurde untersucht, wie sich der Grad der Kontrolle des Tieres über die Situation während positiver Interaktionen mit Menschen auf die Verbesserung der Tier-Mensch-Beziehung (TMB) auswirkt. Es wurden 36 Milchkühe, aus zwei getrennten Herden (18 Kühe pro Herde), mit einer Ausweichdistanz (AD) von mindestens 0,3 m ausgewählt und drei Behandlungen (FIX, FREI, KON) zugeordnet. Jede Herde wurde über einen Zeitraum von 6 Wochen von einer Person behandelt, insgesamt 30 Tage lang. Die Tiere der FIX-Gruppe erlebten in der Behandlung 3 min lang freundliche Interaktionen (freundliches Sprechen und Streicheln), während sie im Fressgitter fixiert waren. Die FREI-Tiere erhielten die Interaktionen in der Behandlung, während sie sich frei im Stall bewegten. Die KON-Tiere hatten keinen zusätzlichen Kontakt mit der Person. Um das Verhalten während der Behandlung beobachten zu können, wurde jede fünfte Behandlung aufgezeichnet. Es wurden verschiedene Verhaltenstests durchgeführt. Die AD wurde in beiden Herden von beiden Personen erfasst, zuerst von der vertrauten Person, die auch die Behandlung durchführte und dann von der unvertrauten Person, welche die andere Herde behandelt hatte und somit gegenüber der Gruppenzuteilung verblindet war. Die Annäherungstests wurden nur von der vertrauten Person durchgeführt. Die Tests erfolgten vor der Behandlungsphase, sowie nach jeder 10. Behandlung und abschließend zwei Wochen nach der letzten Behandlung. Die Auswertung der AD gegenüber der vertrauten Person ergab eine Tendenz (GLMM, p = 0,08) zur Interaktion von Behandlung und Testzeitpunkt. Nach der sechswöchigen Behandlungsphase hatte sich die AD der FREI-Tiere stärker als die der FIX-Tiere reduziert. Zwei Wochen nach Ende der Behandlungsphase lag die AD von FIX- und FREI-Tieren im unteren Bereich bei fast 0 m dicht beieinander. Die Interaktion war im Ausweichdistanztest gegenüber der unvertrauten Person signifikant (GLMM, p = 0,03). Nach der Behandlungsphase hatte sich die AD über die Zeit bei den FREI-Tieren am stärksten reduziert, im Vergleich zu den FIX- und KON-Tieren. Im Berührungs-Score ergab sich ein signifikanter Unterschied (χ2-Test, p = 0,049) zwischen den Gruppen im Test nach der letzten Behandlung. Die FREI-Tiere ließen längere Berührungen zu als die anderen beiden Gruppen. Im Annäherungstest war die Interaktion von Behandlung und Testzeitpunkt nicht signifikant. Allerdings lag die Anzahl an Tieren die sich bis zum Kontakt annäherten, bei den Frei-Tieren am höchsten. Zusammenfassend führten die freundlichen Interaktionen, bei Tieren mit einer anfänglich schlechten TMB am effektivsten zur Verbesserung der TMB bei den FREI-Tieren.
Description (en)
The aim of this diploma thesis was to investigate how the degree of control of the animal over the situation affects the improvement of the animal human relationship (AHR) through positive interactions with the human. 36 dairy cows with a minimum avoidance distance (AD) of 0.3 meters were chosen from two different herds (18 cows per herd) and were allocated to three different treatments (FIX, FREE, CON). Every herd was treated by only one person over a period of six weeks, 30 days in total. The restrained group (FIX) received a treatment including gentle interactions (talking with a gentle voice & stroking) for three minutes whilst being fixated in the feeding rack. The free-moving group (FREE) received those interactions during the treatment whilst they were able to move freely within the stable. The control group (CON) did not experience any additional contact. In order to observe the behaviour during treatment, every fifth treatment was recorded. Various behavioural tests were carried out. The AD was measured by two different people: at first, by the familiar person who also completed the treatment and later by an unfamiliar person who treated the other herd and was blind regarding the group allocation. The approach tests were only conducted by the familiar person. Those tests were executed before the treatment phase as well as after every 10th treatment and finally two weeks after the last treatment. The evaluation of the AD in relation to the familiar person resulted in a trend (GLMM, p = 0.08) towards an interaction of treatment and time of testing. After the treatment period of six weeks, the AD of FREE showed a stronger decrease in comparison to FIX. Two weeks after the final treatment, the AD of FIX and FREE was very similar nearly 0 m. The interaction was significant during the avoidance distance test with the unfamiliar person (GLMM, p = 0.03). After the treatment period, the AD decreased the most over time within FREE, compared to FIX and CON. The touch score showed a significant difference (χ2-Test, p = 0.049) between the groups during Test after the last treatment. The animals of FREE allowed longer periods of contact than both other treatments. The interaction of treatment and time of testing was not significant for the approach test. Although the number of animals moving towards the contact was the highest within FREE. In summary, gentle interactions with animals with an initially lower quality TMB were most effectively resulting in an improved TMB with the animals of the FREE.
AC-Number
AC16734799
Author of the digital object
Anja Heinke
Adviser
Susanne Waiblinger
Co-advisor
Stephanie Lürzel
Format
application/pdf
Size
815.4 kB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Diploma Dissertation
Date of approbation period
2020
Pages or Volume
43 Blätter
Publication Date
2020