Description (de)
Ziel dieser Studie war es in Österreich tätige Tierärztinnen und Tierärzte im Wiederkäuerbereich über Arbeitsbelastung, Notdienst und Nachfolge zu befragen. Der Fragebogen beinhaltete 67 Fragen, die in acht Gruppen gegliedert waren. Der Inhalt der unterschiedlichen Gruppen bestand aus Fragen zum Teilnehmenden selbst, zur Notdienstversorgung, zum Berufs- und Privatleben, zur Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitersuche, zur Nachfolge, zu den Zukunftsaussichten, zum Einsatz von sachkundigen Person und zur Zufriedenheit sowie zur Gesamtbeurteilung des Berufsstandes jetzt und in Zukunft. Insgesamt wurden 272 Fragebögen beantwortet, davon waren 209 (77 %) Fragebögen vollständig ausgefüllt. 66,7 % der Teilnehmenden waren männlich und 33,3 % weiblich. Der Großteil (29,7 %) war zwischen 50 und 60 Jahren alt. Die meisten Teilnehmenden arbeiteten in Niederösterreich 23 %, gefolgt von Oberösterreich 20,1 %, und der Steiermark, 19,3 %. Bei der Notdienstversorgung zeigte sich, dass ca. die Hälfte immer Notdienst anbot, bei der andere Hälfte teilte man es sich unter den Mitarbeitenden auf oder der Notdienst wurde in einem Turnusrad organisiert. Die Notdienstversorgung wurde von 28,3 % der Teilnehmenden als „ausreichend“ eingeschätzt, weitere 33 % gaben an, dass es „selten zu Engpässen“ kommt, 26,6 % meinten, dass es „hin und wieder zu Engpässen“ kommt und 12 % waren der Meinung, dass es „immer zu Engpässen“ kommt. Bei den Fragen zur Beeinträchtigung durch den Beruf im Privat- bzw. Familienleben gaben 35,4 % an „ziemlich beeinträchtigt“ und 24,9 % „sehr beeinträchtigt“ zu sein. Dabei stellte der Notdienst bei 12,5 % eine „sehr hohe Belastung“, bei 45,7 % eine „hohe Belastung“ und bei weiteren 32,3 % eine „mäßige Belastung“ dar. Der Großteil der Teilnehmenden gab an, dass es „sehr schwierig“ bzw. „ziemlich schwierig“ sei, neue Tierärztinnen und Tierärzte zu finden. Dasselbe Bild zeigte sich auch bei der Suche nach einer Nachfolge. So dauert es bei vielen bis zu über einem Jahr bis jemand gefunden wurde. Beim Blick in die Zukunft waren die Teilnehmenden nicht sehr positiv gestimmt. Etwa 60 % meinten, dass die tierärztliche Versorgung in 10 Jahren „genügend“ oder „ungenügend“ sein werde. Im Gegensatz zur derzeitigen Situation, die von ca. 18 % für „genügend“ oder „ungenügend“ und von mehr als der Hälfte als „sehr gut“ oder „gut“ eingeschätzt wurde. Beim Thema sachkundige Person war die Meinung sehr einheitlich, der Großteil, über 80 %, gaben an, dass sie es nicht für sinnvoll halten sachkundige Personen einzusetzen. Nur ein geringer Teil, 18,9 %, meinte, es könnte zu einer Arbeitsentlastung kommen, knapp die Hälfte befürchtet dadurch Einkommenseinbußen. Die größte Sorge der Tierärztinnen und Tierärzte ist die falsche Dosierung der Arzneimittel und dass dadurch Probleme hinsichtlich des Tierschutzes entstehen könnten. Zusammenfassend kann man sagen, dass der überwiegende Teil der Teilnehmenden „ziemlich zufrieden“ mit ihrer derzeitigen beruflichen Situation ist, die Zukunftsaussichten in 10 Jahren aber von den Teilnehmenden generell als durchaus problematisch eingeschätzt werden.
Description (en)
The aim of this study was to survey veterinarians working in the ruminant sector in Austria about workload, emergency service and succession. The questionnaire contained 67 questions divided into eight groups. The content of the different groups consisted of questions about the participant him/herself, emergency service provision, professional and personal life, finding staff, succession, future prospects, the “Knowledgeable Person” (“Sachkundige Person”) and satisfaction as well as the overall assessment of the profession now and in the future. A total of 272 questionnaires were answered, of which 209 (77%) questionnaires were completed in full. 66.7% of the participants were male and 33.3% were female. The majority, 29.7 %, were between 50 and 60 years old. Most participants worked in Lower Austria, 23%, followed by Upper Austria 20.1 %, and Styria, 19.3%. In the case of emergency service provision, it was found that about half always offered emergency service, while the other half divided it up among the employees or organized the emergency service on a rotating basis. The emergency service supply was assessed by 28.3% of the participants as "sufficient", a further 33% stated that there were "rarely bottlenecks", 26.6% thought that there were "occasional bottlenecks" and 12% were of the opinion that there were "always bottlenecks". In the questions about the impairment by the profession on private or family life, 35.4% said they were "quite impaired" and 24.9% "very impaired". Among these, emergency services represented a "very high burden" for 12.5%, a "high burden" for 45.7%, and a "moderate burden" for another 32.3%. Most participants stated that it was "very difficult" or "quite difficult" to find new veterinarians. The same picture emerged in the search for a successor. For many it takes up to more than a year until someone is found to take over the business. When looking into the future, the participants were not very positive. Approximately 60% thought that veterinary care would be "sufficient" or "insufficient" in 10 years. This contrasts with the current situation, which was rated as "sufficient" or "insufficient" by about 18% and "very good" or "good" by more than half. About the application of the so called “Knowledgeable Person”, the opinion was very uniform, with the majority, over 80%, stating that they did not consider it useful to use knowledgeable persons. Only a small proportion, 18.9%, thought that this could reduce their workload, and just under half feared a loss of income as a result. The greatest concern of the veterinarians in this case is the wrong dosage of drugs and that this could cause problems regarding animal welfare. In summary, it can be said that most of the participants are "fairly satisfied" with their current professional situation, but the future prospects in 10 years are generally assessed as quite problematic by the participants.