Titel (deu)

Genetische Untersuchung zu paternalen Linien ausgewählter russischer Pferderassen

Autor*in

Judith Strele

Betreuer*in

Barbara Wallner

Begutachter*in

Jessika-Maximiliane Cavalleri

Beschreibung (eng)

In this thesis, Y-chromosomal analysis based on 50 biallelic markers was applied to investigate three scenarios of horse breeding in four Russian horse breeds. In total, Y-chromosomal haplotypes of 79 stallions were determined in order to draw genealogical conclusions about their paternal lines. The first scenario deals with Orlov Trotters, who are a thoroughly bred breed and trace back to one single founding stallion. All but two of the 13 Individuals studied had the same haplotype. The common descent of almost all examined animals from this one founder stallion was thus confirmed. Furthermore, a crossbreeding that was not documented in the pedigree was discovered. Russian Trakehners, a breed with an exceptionally long and eventful history, formed the second scenario. The haplotypes detected in the 33 animals corroborated the influence of well- documented stallion lines from widely used refiner breeds, such as English Thoroughbreds and Arabian. In addition, a few pedigree errors were uncovered. The errors occurred, similar to the observation in Orlov Trotters, several generations back in time. Mezen horses and Yakuts, two extensively bred landraces, resulted in the third scenario. The 33 animals studied from those breeds showed a broad spectrum of haplotypes. This could be explained by the less pronounced selection on stallions in breeding practice. However, crossbreeding with modern breeds, as noted in literature, could also be confirmed. Particular attention was paid to the potential and limitations of Y-chromosomal haplotype typing using the KASP ™ technology. With this strategy it was possible to screen many samples for Y-haplotypes with moderate technical and financial effort. However, a limitation of the method namely the presence of private haplotypes that could not be further investigated, became evident. These haplotypes need to be characterized in future work by the more complex and expensive NGS technology. Combining these two approaches, which means sequencing appropriately selected individuals based on haplotyping results, would significantly expand the information content of the haplotype structure with manageable effort.

Beschreibung (deu)

Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2021

Beschreibung (deu)

In der vorliegenden Arbeit wurden mittels Y-Chromosomenanalyse drei Szenarien der Pferdezucht in vier russischen Pferderassen beleuchtet. Insgesamt wurden anhand von 50 biallelischen Markern die Y-chromosomalen Haplotypen von 79 Hengsten ermittelt, um damit genealogische Rückschlüsse auf die väterlichen Linien zu ziehen. Das erste Szenario beschäftigte sich mit den Orlow Trabern, die als durchgezüchtete Rasse auf einen einzigen Gründerhengst zurückgehen. Bis auf zwei der 13 untersuchten Tiere wiesen alle den gleichen Haplotyp auf. Es wurde somit die gemeinsame Abstammung fast aller untersuchten Tiere von diesem einen Gründerhengst bestätigt. Weiters wurde eine im Pedigree nicht dokumentierte Einkreuzung aufgedeckt. 33 russische Trakehner bildeten als durchgezüchtete Rasse mit außergewöhnlich langer und bewegter Geschichte das zweite Szenario. In den untersuchten Tieren wurden, wie im Pedigree angegeben, ausschließlich bereits gut dokumentierte Hengstlinien der klassischen Veredlerrassen englisches Vollblut und Vollblutaraber. Zudem wurden wenige Pedigreefehler aufgedeckt, die wie bei den Orlow Trabern zeitlich eingegrenzt werden konnten. Die Mesener Pferde und Yakuten ergaben, als wenig züchterisch bearbeitete Landrassen, das dritte Szenario. Die 33 untersuchten Tiere der beiden Rassen zeigten eine breites Haplotypenspektrum, was auf die weniger starke Selektion auf Hengste in der Zuchtpraxis zurückzuführen ist. Es konnten jedoch auch die in der allgemeinen Zuchthistorie vermerkten Einkreuzungen moderner Rassen bestätigt werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Potentiale und Limitierungen der angewandten Methode der Y-chromosomalen Haplotypentypisierung mittels der KASP™-Technologie gelegt. Mit dieser Strategie war es möglich, viele Proben in kurzer Zeit mit mäßigem arbeitstechnischem und finanziellem Aufwand auf Y-Haplotypen zu untersuchen. Im Zuge der Untersuchungen wurde auch eine Limitierung der Methode offensichtlich. Es wurde das Vorliegen von nicht weiter untersuchbare private Haplotypen offensichtlich. Diese Haplotypen müssen in weiterführenden Arbeiten durch das aufwendigere und teurere NGS charakterisiert werden. Kombiniert man jedoch die beiden Methoden, kann man mittels der passend ausgewählten Individuen den Informationsgehalt der Haplotypenstruktur maßgeblich und mit überschaubarem Aufwand ausbauen.

Sprache des Objekts

Deutsch

Datum

2021

Rechte

© Alle Rechte vorbehalten

Mitglied in der/den Collection(s) (2)

o:72 Hochschulschriften / Veterinärmedizinische Universität Wien
o:2549 Diplomarbeiten / Veterinärmedizinische Universität Wien

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