Title
Can dogs and pigs assess the reliability of human informants?
Language
English
Description (en)
Master thesis - University of Veterinary Medicine Vienna - 2023
Description (en)
Metacognition in animals has been intensively tested during the last decades, whereby numerous methods have been developed to test related capacities in a non-verbal way. Most of these have been critisied for failing to test for the use of metarepresentation that I define as making thoughts about other thoughts. In my thesis, I aimed at developing a new paradigm that can test for a specific form of belief revision that had been proposed to be a form of reflective thinking without having to rely on metarepresentations: processing undermining defeaters. As dogs can learn about the misleadingness of human informants’ cues in a choice task where they can search for food, I used this context to investigate whether dogs and pigs can use this information to make inferences about the reliability of the informants themselves and can adjust their behaviour to them in novel contexts, thereby demonstrating that they are capable of processing undermining defeaters. For this aim, using identical methods across species, we assessed the capacity of 54 pet dogs and 35 Kune Kune pigs to make inferences about the reliability of 2 informants. The subjects could search for a reward behind one of 2 screens after having watched one of the informants act on one of them. The actions of the reliable informant indicated the location of the reward in all of her trials whereas the unreliable informant indicated the unbaited location in half of the trials. As in progressing trials the informants used novel actions that in no way resembled their preceeding actions, the subjects needed to make an inference about the reliabilities of the persons in order to make a decision whose actions to follow. I expected that they would follow the reliable informant more and would hesitate more in trials of the unreliable informant. Furthermore, I expected that they would show a preference for the reliable informant over the unreliable one once allowed to interact with both simultaneously during transfer tasks. When comparing the two species, I found no difference between dogs and pigs and no evidence that they would have differentiated between the reliable and unreliable informants. Using the current methods, it is impossible to tell whether these negative results are due to the low number of trials with misleading cues interspersed between many more trials with informative actions, which may have prevented the animals from learning about the reliability of the informants’ cues, or it is due to the animals’ incapability to generalize this information (if realized) to the persons themselves, to their novel actions and to interacting with them in new contexts. In sum, I found in dogs and pigs no evidence of the basic form of reflective thinking that Melis (2013) had proposed. Furthermore, as a theoretical advancement, I argue in my discussion that reliability assessments may anyway not be a suitable paradigm to assess whether non-verbal subjects can process undermining defeaters, and I call for tests outside the social domain.
Description (de)
Masterarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2023
Description (de)
Die Metakognition von Tieren wurde in den letzten Jahrzehnten intensiv untersucht, wobei zahlreiche Methoden entwickelt wurden, um entsprechende Fähigkeiten auf nonverbale Weise zu testen. Die meisten dieser Methoden wurden jedoch kritisiert, nicht auf die Verwendung von Metarepräsentation, also das Nachdenken über Gedanken, zu testen. Das Ziel dieser Studie was es nun, ein neues Paradigma zu entwickeln, mit dem eine bestimmte Form der Glaubensrevision getestet werden kann, die als eine Form des reflektierten Denkens vorgeschlagen wurde, ohne sich auf Metarepräsentationen stützen zu müssen: die Verarbeitung von glaubensuntergrabenden Hinweisen („undermining defeaters“). Da Hunde in einer Aufgabe, bei der sie nach Futter suchen können, etwas über die Irreführung durch die Hinweise menschlicher Informanten lernen können, habe ich diesen Kontext genutzt, um zu untersuchen, ob sowohl Hunde als auch Schweine diese Informationen nutzen können, um Rückschlüsse auf die Zuverlässigkeit der Informanten selbst zu ziehen, und ob sie ihr Verhalten in neuartigen Kontexten anpassen können, um so zu zeigen, dass sie in der Lage sind, glaubensuntergrabende Hinweise zu verarbeiten. Mit artübergreifend identischen Methoden haben wir die Fähigkeit von 54 Haushunden und 35 Kune-Kune-Schweinen untersucht, Rückschlüsse auf die Zuverlässigkeit zweier Informantinnen zu ziehen. Die getesteten Individuen konnten hinter einem von 2 Verstecken nach einer Belohnung suchen, nachdem sie beobachten konnten, dass einer der Informantinnen auf eines der Verstecke mit einer bestimmten Handlung hinwies. Die Hinweise der zuverlässigen Informantin deuteten in allen Versuchen den Ort der Belohnung an, wohingegen die unzuverlässige Informantin die Hälfte der Zeit auf das unbelohnte Versteck hinwies. Da die Informantinnen in folgenden Versuchen neue Hinweis-Handlungen einsetzten, die in keiner Weise ihren vorangegangenen Handlungen ähnelten, mussten die getesteten Individuen einen Rückschluss auf die Zuverlässigkeit der Personen ziehen, um eine Entscheidung zu treffen, wessen Hinweisen sie folgen sollten. Ich erwartete, dass sowohl Hunde als auch Schweine der zuverlässigen Informantin mehr folgen und bei Versuchen mit der unzuverlässigen Informantin mehr zögern würden. Außerdem erwartete ich, dass die Tiere in weiterführenden Tests, in denen sie mit beiden Informantinnen gleichzeitig interagieren durften, die zuverlässige Informantin gegenüber der Unzuverlässigen bevorzugen würden. Beim Vergleich der beiden Tierarten fand ich weder einen Unterschied zwischen Hunden und Schweinen noch Hinweise darauf, dass sie überhaupt zwischen den zuverlässigen und unzuverlässigen Informantinnen unterschieden hätten. Mit den derzeitigen Methoden ist es mir nicht möglich zu sagen, ob diese negativen Ergebnisse auf die geringe Anzahl von Versuchen mit irreführenden Hinweisen zurückzuführen sind, die zwischen viele Versuche mit zuverlässigen Handlungen eingestreut waren, was die Tiere daran gehindert haben könnte, etwas über die Zuverlässigkeit der Hinweise der Informantinnen zu lernen, oder die Tiere nicht dazu in der Lage sind, diese Informationen (falls sie wahrgenommen wurden) auf die Personen selbst zu übertragen, beziehungsweise in weiterer Folge auf ihre neuen Handlungen und schließlich auf die Interaktion mit diesen Personen in neuen Kontexten zu verallgemeinern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich bei Hunden und Schweinen keine Hinweise auf die Grundform des reflektierenden Denkens gefunden habe, die Melis (2013) vorgeschlagen hatte. Darüber hinaus argumentiere ich in meiner Diskussion als theoretische Weiterentwicklung, dass Zuverlässigkeitsbeurteilungen möglicherweise ohnehin kein geeignetes Paradigma sind, um zu untersuchen, ob nonverbale Individuen glaubensuntergrabende Hinweise verarbeiten können. Ich schlage daher weiterführend Tests außerhalb des sozialen Bereichs vor.
AC-Number
AC16980415
Author of the digital object
Kinga Kovacs
Adviser
Zsofia Viranyi
Ariane Veit
Format
application/pdf
Size
1.8 MB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Master's Dissertation
Pages or Volume
74 Seiten
Publication Date
2023
Citable links
Persistent identifier
https://phaidra.vetmeduni.ac.at/o:2340
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AC16980415
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
23.11.2023 09:04:39
This object is in collection
Metadata
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