Title
Animals and the harm of moral thwarting
Subtitle (en)
Assessing the impact of scientific research on moral subjects
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Master thesis - University of Veterinary Medicine Vienna - 2020
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It has recently been argued that some animals may be moral subjects, individuals capable of acting on the basis of moral motivations, and that the thwarting of their moral capacities is a morally problematic form of harm. However, there has yet to be thorough consideration of whether any of the many millions of animals used every year for scientific research undergo such a form of harm. Therefore, this thesis aims to address the question of whether the moral lives of some animals are negatively impacted upon as a result of their use in modern scientific research. The term moral thwarting is introduced to refer to such harmful negative impacts, and is characterised through an analysis of the conceptual forms that such thwarting may take. Following this, an analysis of recent scientific studies manipulating empathy and aggression in rats and mice is carried out. Evidence is presented and discussed regarding specific moral capacities of these species, and it is argued that these studies result in the moral thwarting of their animal subjects. Practices and conditions that result in moral thwarting are identified, as are some common characteristics of these. It is then claimed that such practices and conditions can also be found within scientific breeding and husbandry practices. The applicability of the analysis to other species is discussed, and, through a focus on non-human primates, it is shown how these findings help to uncover other likely cases of moral thwarting in scientific research. Finally, directions for further research are suggested and the wider relevance of this topic is considered. Overall, this thesis claims that, although currently available evidence does not allow us to draw any irrefutable conclusions, there is good cause to believe that some animals are morally thwarted as a result of their use in modern scientific research.
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Masterarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020
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In den letzten Jahren haben Philosophen dahingehend argumentiert, dass auch nichtmenschliche Tiere moralische Subjekte sind, also Individuen, die auf der Basis moralischer Emotionen handeln können. Dies würde bedeuten, dass sie auch in ihrem moralischen Verhalten oder ihrer Moralfähigkeit eingeschränkt oder verletzt werden können, was eine problematische und neuartige Form der Schadenszufügung gegenüber Tieren darstellen würde. Ob zum Beispiel Millionen Versuchstiere, die weltweit für die Forschung verwendet werden, hiervon betroffen sind, wurde bisher nicht beachtet und ist eine weitestgehend offene Frage. Diese Masterarbeit untersucht, ob das moralische Leben mancher Tiere durch ihre Verwendung in der modernen wissenschaftlichen Forschung negativ beeinträchtigt wird. Der Begriff „moral thwarting“ wird eingeführt, um mögliche Schädigungen dieser Art zu beschreiben, die dann über eine Analyse der verschiedenen konzeptuellen Formen, die sie annehmen können, inhaltlich bestimmt werden. Die theoretischen Annahmen werden auf zwei Typen von Versuchen mit Ratten und Mäusen angewendet und an diesen erprobt: Versuche zur Manipulation von Empathie und von Aggression. Empirische Evidenz zur Moralfähigkeit von Ratten und Mäusen wird präsentiert und diskutiert und es wird dahingehend argumentiert, dass die Versuche die Moralfähigkeit bzw. das moralische Verhalten der Tiere beeinträchtigen. Die Praktiken und Bedingungen, die zu moral thwarting führen, werden identifiziert und einige zentrale Charakteristika einer solchen Beeinträchtigung werden benannt. In einem zweiten Schritt wird dargestellt, inwiefern dieselben Praktiken und Bedingungen nicht nur in den Versuchen selbst, sondern auch in der an die Forschung angeschlossenen Zucht und Haltung der Tiere vorherrschen. Die Argumentation wird also auf diese Bereiche übertragen. Schließlich wird die Übertragbarkeit der Argumentation auf andere Tierarten erprobt und am Beispiel von nichtmenschlichen Primaten aufgezeigt, inwiefern die Argumentation dabei helfen kann, andere mögliche Fälle von moral thwarting in der Forschung sichtbar zu machen. Abschließend werden mögliche Forschungsfragen für die Zukunft vorgeschlagen und die Relevanz der Ergebnisse in den Blick genommen. Zusammenfassend zeigt diese Masterarbeit, dass— trotz noch ausstehender eindeutiger Evidenz hierfür— gute Gründe dafür bestehen, anzunehmen, dass manche Tiere durch ihre Verwendung als Versuchstiere in ihrem moralischen Verhalten oder in ihrer Moralfähigkeit, und damit als moralische Subjekte, geschädigt werden.