Title
Neuropathischer Schmerz bei der Katze
Subtitle (de)
eine Literaturübersicht und Fallbericht
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2021
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Neuropathische Schmerzen sind Schmerzen, die direkt durch Läsionen oder Erkrankungen des Nervensystems entstehen. Sie sind den chronischen Schmerzen zuzuordnen und können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität betroffener Patienten haben. Als Ursachen kommen sämtliche Verletzungen oder Erkrankungen sowohl des peripheren, als auch des zentralen Nervensystems infrage – wobei vor allem bei zentralen neuropathischen Schmerzen Symptome erst Monate oder Jahre nach der tatsächlichen Verletzung oder Erkrankung auftreten können. Auch die Symptome können sehr unspezifisch sein. Meist werden intensives Putzen bis hin zur Automutilation in bestimmten Körperregionen oder ein zurückgezogenes, abweisendes Verhalten, oder auch plötzliches Aufspringen ohne ersichtlichen Grund beschrieben. Objektive Tests oder Messungen, die im Praxisalltag einfach anwendbar sind, gibt es nicht. Zur Diagnosestellung sollte die Anamnese (Nervenverletzung, -erkrankung in der Vorgeschichte) berücksichtigt werden und auf Hyperalgesie oder Allodynie oder auch auf neurologische Ausfälle geachtet werden. Aufgrund der vielfältigen Ursachen, der unspezifischen Symptome, und den nicht vorhandenen eindeutigen Tests, gestaltet sich die Diagnose und auch weitere Behandlung schwierig. Meist wird für die Behandlung neuropathischer Schmerzen Gabapentin mit einem Opioid und einem NSAID kombiniert und je nach Behandlungserfolg langsam eins nach dem anderen reduziert. Ein neuerer Therapieansatz ist die Anwendung von NMDA-Rezeptor-Antagonisten. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist Ketamin, was in Dauertropfinfusionen gute Wirkung zeigt. Für die orale Applikation gibt es vielversprechende Ansätze mit Amantadin, wobei es noch kaum Publikationen für die Anwendung bei der Katze gibt.
Description (en)
Neuropathic pain is pain that is caused by lesions or diseases of the nervous system. It is part of chronic pain and can have a significant impact on life quality of the patient. There are many reasons that cause neuropathic pain, ranging from peripheral to central nerve damage or disease and especially in central neuropathic pain it can take up to several years for the patient to develop symptoms. The symptoms can be quite unspecific: most often owners notice that the cat grooms itself less than usual, or in case of hyperalgesia or allodynia licks a certain area a lot more than usual. Owners might also notice that their cat avoids interacting with them or dislike being stroked or picked up. Furthermore, the cat might just jump up for no obvious reason. There are no objective tests available for everyday practice – most important for diagnosing neuropathic pain are anamnesis (history of nerve damage/disease) and checking for hyperalgesia/allodynia or neurological deficits. Because of the various reasons, the unspecific symptoms and the non-existing objective tests, it is rather difficult to diagnose and later treat neuropathic pain. Usually treatment consists of gabapentin, opioids and NSAIDs, which are tapered off, one after another. A new approach for treating neuropathic pain is the use of NMDA-receptor antagonists like ketamine. Ketamine is used successfully in continuous rate infusions, whereas for oral application there are promising attempts with Amantadine (though there is no published data for the usage in cats).