Title
Literaturübersicht über Wächterlymphknoten bei oralen Tumoren beim Hund mit spezieller Beachtung des medialen retropharyngealen Lymphknotens
Language
German
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2021
Description (de)
Einleitung:
Die Maulschleimhaut ist unzähligen Umweltausflüssen ausgesetzt und stellt eine häufige Primärlokalisation für Tumore dar. Das Staging, im speziellen das Lymphknoten Staging im Kopf Bereich gestaltet sich oftmals schwierig, da ein Teil der Lymphknoten, in tieferen, nicht leicht zugänglichen Schichten liegen. Welche Lymphknoten von einer Metastasierung betroffen sind, hängt davon ab, in welcher Region sich der Tumor befindet, da die Blut- und Lymphzufuhr sich wesentlich unterscheidet. Eine blinde Feinnadelaspiration wird meist nur bei gut zugänglichen Lnn. mandibulares durchgeführt, die Lnn. retroph. med. und Lnn. parotidei werden dementsprechend normalerweise nicht untersucht. Eine weitere Möglichkeit der Erkennung einer möglichen lymphogenen Streuung von Tumorzellen stellt die Wächterlymphknoten-Diagnostik bereits im Frühstadium einer Tumor Erkrankung dar.
Fragestellung:
Die vorliegenden Studien gingen von der Fragestellung aus, ob es Hinweise der Metastasierung bei oralen Tumoren in die Lnn. retroph. med. gibt, wie häufig diese auftritt und wie zielführend eine Früherkennung, mittels verschiedener Wächterlymphknoten Diagnostik Methoden ist, um eine exzessive Resektion aller Kopflymphknoten zu verhindern. Ausgehend von dieser Fragestellung wurde folgende Hypothese aufgestellt: Es gibt noch keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass der Ln. retroph. med. als Wächterlymphknoten bei oralen Tumoren fungiert. Material und Methoden:
Zur Klärung der Forschungsfrage wurde eine systematische Literaturrecherche in verschiedenen Online Datenbanken sowie im Bibliothekskatalog der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt. Die inkludierten Studien beschränkten sich auf Publikationen welche nach 2000 erschienen und sich mit den Themen des Lymphknoten Staging durch FNA und der Wächterlymphknoten Diagnostik auseinandersetzten. Anschließend wurden die Studien nach den Kriterien der Cochrane Musculoskeletal Group (Santesso et al. 2006) in Evidenzklassen eingeteilt. Ergebnisse:
Es wurden 14 Studien, sieben zur Feinnadelaspiration und sieben zur Wächterlymphknoten Diagnostik untersucht. Davon entsprach keine der Studien der Goldenen oder Platin Evidenzklasse, alle 14 erfüllten nur die Kriterien der Bronze Kategorie. Die Auswertung der sieben Studien zur FNA der LN, ergab bei 71 % der Studien eine Metastasierung in die Lnn. retroph. med., sowie eine Beteiligung kontralateraler Lymphknoten. Hinsichtlich der Genauigkeit der FNA, wiesen nur zwei Studien eine gute Verlässlichkeit nach. Allerdings sind diese Ergebnisse zu hinterfragen, da die Studien untereinander einige Unterschiede aufwiesen, teilweise Daten fehlten und nicht ausschließlich Kopf LN untersucht wurden. Die Analyse der Wächterlymphknoten Diagnostik ergab bei fünf der sieben Studien eine hohe Erfolgschance SLN zu finden. Neben der LS welche am vielversprechendsten war, hat die CT-LG in zwei Studien ebenso gute Erfolge gezeigt. Vier der sieben Studien haben gezeigt das der Ln. retroph. med. auch als Wächterlymphknoten fungieren kann. Metastasen in den Lnn. retroph. med. wurden ebenfalls nachgewiesen, allerdings nur in zwei Studien.
Schlussfolgerung:
Abschließend kann festgehalten werden, dass in den vorliegenden Studien, der Ln. retroph. med. sowohl als Wächterlymphknoten identifiziert werden konnte, als auch Metastasen in diesem gefunden werden konnten. Es konnte gezeigt werden, dass die lymphogene Metastasierung im Kopfbereich aufgrund einer Vielzahl an verzweigten Lymphgefäßen nicht immer vorhersehbar ist und somit auch kein bestimmter Kopf-Lymphknoten standardmäßig als SLN fungiert. Eine Früherkennung durch die Wächterlymphknoten Diagnostik wäre demnach sinnvoll, um potenzielle SLN welche Metastasen enthalten könnten, zu entfernen und dadurch den Therapieplan und die Prognose des Patienten verbessern zu können.
Description (en)
Introduction:
The oral mucous membrane is exposed to innumerable environmental influences and represents a frequent primary localization for tumors. Staging, especially the lymph node staging in the head area, is often difficult because some of the lymph nodes are located in deeper, inaccessible layers. Which lymph nodes are affected depends on the region in which the tumor is located, as the blood and lymph supply differ significantly. A blind fine needle aspiration is usually only possible if the lymph node is easily accessible as in Lnn. mandibular, the Ln. retroph. med. and Ln. parotideus are therefore not examined. Sentinel lymph node diagnostics is another option in the early stages of a tumor disease.
Material and methods:
To clarify the research question, a systematic literature search was carried out in various online databases and in the library catalog of the University of Veterinary Medicine, Vienna. The included studies were limited to publications that appeared after 2000 and dealt with the topics of lymph node staging by FNA and sentinel lymph node diagnostics. The studies were then divided into evidence classes according to the criteria of the Cochrane Musculoskeletal Group (Santesso et al. 2006).
Results:
14 studies, seven on fine needle aspiration and seven on sentinel lymph node diagnostics were examined. None of the studies corresponded to the gold or platinum evidence class, all 14 only fulfilled the criteria of the bronze category. The evaluation of the seven studies on the FNA of the LN revealed metastasis to the Lnn. retroph. med. in 71 % of the studies, as well as involvement of contralateral lymph nodes. With regard to the accuracy of the FNA, only two studies showed good reliability. However, these results must be questioned, as the studies showed some differences between one another, some data were missing and did not only include head lymph nodes. The analysis of sentinel lymph node diagnostics showed a high chance of success in finding sentinel lymph nodes in five of the seven studies. In addition to the lymphoscintigraphie, which was the most promising, the CT-LG has shown as well, good success in two studies. Four of the seven studies have shown that the Ln. retroph. med. can also act as a sentinel lymph node. Metastases in the Ln. retroph. med. however, were only detected in two studies.
Conclusion: In conclusion, it can be stated that in the available studies, Ln. retroph. med. was either recognized as a sentinel lymph node or metastases were found in this LN. It could be shown that the lymphogenic metastasis in the head area is not always predictable due to the large number of branched lymph vessels. Early detection by sentinel lymph node diagnostics is therefore useful in order to remove potential SLN which could contain metastases and thereby improve the therapy plan and the prognosis of the patient.
AC-Number
AC16228517
Author of the digital object
Lena Ivancic
Adviser
Barbara Bockstahler
Adviser
Judith Dörner
Assessor
Birgitt Wolfesberger
Format
application/pdf
Size
1.4 MB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Diploma Dissertation
Date of approbation period
2021
Pages or Volume
96 Blätter
Publication Date
2021
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Persistent identifier
https://phaidra.vetmeduni.ac.at/o:680
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AC16228517
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
13.07.2021 03:27:25
This object is in collection
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