Title
Anaesthetic variables and complications in guinea pigs undergoing anaesthesia
Description (en)
Diploma thesis - University of Veterinary Medicine Vienna - 2020
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020
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Bis heute ist sich die Literatur einig, dass Meerscheinchen mitunter zu den Spezies gehören, in denen es sehr schwer ist eine sichere Anästhesie zu erreichen (Flecknell 2015, Erhardt et al. 2012, Colby et al. 2020). Unerwünschte Wirkungen bei der Verwendung von Inhalationsanästhetika, ein stark variierendes Körpergewicht abhängig vom Füllungszustand des Caecums, ein schwieriges Anästhesiemanagement aufgrund des raschen Wärmeverlustes, der kleinen Venen sowie das kontrovers diskutierte Management der Atemwege gehören mitunter zu den Gründen dafür (Heide 2003, Colby et al. 2020, Eberspächer 2017, Johnson 2010). Zusätzlich bleibt das Schmerzmanagement in dieser Spezies eine Herausforderung, da die meisten errechneten Dosierungen für den Gebrauch in gesunden Labortieren bestimmt sind und da die Schmerzerkennung fundiertes Wissen über das Verhalten von Meerschweinchen voraussetzt (Flecknell 2018, Oliver et al. 2017). Diese retrospektive Studie wurde durchgeführt um Variablen erheben zu können, die das Überleben von anästhesierten Meerschweinchen beeinflussen. Dafür wurden 245 Anästhesieprotokolle der Meerschweinchen analysiert, die in einem Zeitraum über fünf Jahre an der Veterinärmedizinischen Universität Wien vorgestellt wurden. Die Ergebnisse zeigten eine Mortalitätsrate von 8.5%, die deutlich höher ist als in einer zuvor in der UK durchgeführten Studie (Brodbelt et al. 2008). Risikofaktoren, die ermittelt werden konnten, beinhalten Beschwerden im gastrointestinalen System sowie im Harntrakt bei der Vorstellung. Aufgetretene Komplikationen, die mit einem höheren Mortalitätsrisiko assoziiert waren, schließen Bradykardie und respiratorische Depression mit ein. Hypothermie trat in 62.7% der anästhesierten Tiere auf, konnte allerdings nicht mit einer erhöhten Mortalitätsrate assoziiert werden. Die Prämedikation mit Methadon scheint die Mortalität signifikant zu erhöhen. Methadon wurde vermehrt bei kranken Tieren (ASA 3-5) eingesetzt, speziell bei Tieren mit Erkrankungen im Harntrakt und Tieren, die im abdominalen Bereich operiert wurden. Deshalb kann keine Schlussfolgerung gezogen werden in welchem Ausmaß diese Variablen zu der Mortalität nach der Anästhesie beigetragen haben. Folglich sollte der Gebrauch von Methadon in der Anästhesie von Meerschweinchen mit einem wie oben beschriebenen Gesundheitszustand hinterfragt werden.
Description (en)
Until today there is common sense in the literature that guinea pigs are one of the most difficult species to achieve safe anaesthesia (Flecknell 2015, Erhardt et al. 2012, Colby et al. 2020). Underlying causes include adverse reactions to commonly used inhalational anaesthetics, strongly varying body weight depending on the filling state of the caecum, difficult anaesthetic management because of rapid heat loss, small veins and the controversial debated airway management (Heide 2003, Colby et al. 2020, Eberspächer 2017, Johnson 2010). Additionally, pain management remains challenging in this species as many of the calculated dosages aim for the use in healthy laboratory animals as well as pain assessment requires profound knowledge about this species’ behaviour (Flecknell 2018, Oliver et al. 2017). This retrospective study was performed to elicitate variables that might influence the survival of anaesthetised guinea pigs. Therefore, anaesthetic records of 245 guinea pigs that presented at the University of Veterinary Medicine in Vienna during a five- year time period were analysed. Results show a mortality rate of 8.5%, that is considerably higher than in a previously conducted study in the UK (Brodbelt et al. 2008). Risk factors that could be found include presenting complaints in the gastrointestinal system as well as in the urinary system. Occuring complications associated with a higher risk to die from short-time mortality after anaesthesia comprise bradycardia and respiratory depression. Hypothermia occured in 62.7% of the anaesthetised animals but could not be associated with a higher risk to die. Anaesthetic premedication with methadone was found to increase mortality significantly. The use of methadone was directly associated with sick animals (ASA 3- 5), especially those suffering from urinary tract disease and undergoing abdominal procedures. Therefore, a final conclusion to what extend these variables contributed to the short-time mortality rate after anaesthesia could not be drawn. Nevertheless, the use of methadone in guinea pig anaesthesia should potentially be reconsidered, if the animal has a health state as described above.