Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020

Hämatopoetische Neoplasien treten beim Pferd nur sehr selten auf. Zu diesen Neoplasien werden das histiozytäre Sarkom, das Plasmazellmyelom, lymphatische und myeloische whiLeukämien sowie das Lymphom gezählt. Im Rahmen dieser Arbeit sollte die Prävalenz hämatopoetischer Neoplasien an der VMU festgestellt werden. Außerdem wurde der in der Literatur beschriebene Zusammenhang zwischen hämatopoetischen Neoplasien und dem equinen Herpesvirus-5 überprüft. Mithilfe entsprechender Schlagworte wurde im Tierspitalinformationssystem der VMU nach Pferden gesucht, bei denen von 2008 bis 2017 eine hämatopoetische Neoplasie diagnostiziert wurde. Die Patientendaten wurden hinsichtlich Alter, Rasse, Geschlecht, Symptome, Befunde, Vorbehandlung, Therapie, Ergebnisse einer EHV-5-PCR, Typ des Lymphoms oder der Leukämie, Überlebenszeit und Ausgang der Patientengeschichte untersucht. Innerhalb der untersuchten Zeitspanne gab es an der VMU 22 Pferde, die an hämatopoetischen Neoplasien erkrankt waren. Bei 16 von ihnen konnte ein Lymphom diagnostiziert werden, fünf erkrankten an einer Leukämie und bei einem Pferd wurde ein Plasmazellmyelom festgestellt. Bei drei von vier untersuchten Tumoren konnte EHV-5 DNA mittels PCR nachgewiesen werden. Die betroffenen Pferde hatten ein multizentrisches Lymphom oder eine chronische lymphozytäre Leukämie. Nur drei Patienten konnten entlassen werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Untersuchung die Annahme unterstützt, dass hämatopoetische Neoplasien bei Pferden sehr selten auftreten. Bei unspezifischen Symptomen, die keiner anderen Erkrankung zugeordnet werden können, sollte man hämatopoetische Neoplasien mit in die Liste der Differentialdiagnosen aufnehmen. Außerdem sollten Pferde mit hämatopoetischen Neoplasien auf EHV-5 getestet werden, um die Datenmenge zu erweitern und um einen möglichen ursächlichen Zusammenhang verdeutlichen zu können.

Hematopoietic neoplasias are very rare in horses. Histiocytic sarcoma, plasma cell myeloma, lymphoid and myeloproliferative leukemias and lymphoma belong to these neoplasias. The aim of this diploma thesis was to establish the prevalence of hematopoietic neoplasias at the equine teaching hospital of the Veterinary University of Vienna. In addition, the correlation between hematopoietic neoplasias and equine herpesvirus-5 was checked, which is already described in literature. Thus, the digital patient data base (Tierspitalinformationssystem) was searched for patients that were diagnosed with hematopoietic neoplasia between 2008 and 2017 at the VMU. Patient data was analyzed regarding age, breed, gender, signs, diagnostic findings, diagnosis, treatment prior to hospitalization and during hospitalization, results of EHV-5 PCR, type of lymphoma or leukemia, survival time and outcome. Within the study period 22 horses were diagnosed with hematopoietic diseases. Sixteen of them were diagnosed with lymphoma, five with leukemia and one horse had a plasma cell myeloma. In three of four tumors EHV-5 DNA was detected by PCR. The affected horses had a multicentric lymphoma or a chronic lymphocytic leukemia. Only three patients could be discharged. In conclusion, this study supports that hematopoietic neoplasias are very rare in horses. Non-specific signs that cannot be attributed to another cause warrant the inclusion of hematopoetic neoplasia as a differential diagnosis on the diagnostic plan. Further, horses diagnosed with hematopoietic neoplasias should be tested for EHV-5 to expand the data base and elucidate a potential causative association between the two.

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65 Blätter