Title
Pferdefleisch als Nahrungsmittel
Subtitle (de)
Hintergründe und Entwicklung in Wien von 1854 bis 1997
Language
German
Description (de)
Dissertation - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020 Aus rechtlichen Gründen sind nicht alle Teile dieser Arbeit frei zugänglich. Der Zugriff auf den elektronischen Volltext ist auf Angehörige der Veterinärmedizinischen Universität Wien beschränkt. Bitte einloggen!
Description (de)
Die vielerorts in Europa seit dem frühen Mittelalter bestehende Ablehnung des Pferdefleisches als Nahrungsmittel führte zu einer Tabuisierung der Pferdetötung. Da arbeitsunfähige Pferde dadurch praktisch wertlos wurden, kam es zu einer oft tierquälerischen Ausnutzung der Arbeitskraft der Tiere. Seit der Aufklärung sah man allerdings im Pferdefleisch zunehmend ein wertvolles Nahrungsmittel, und Tierschutzvereine begannen aus ethischen Überlegungen, die gesetzliche Genehmigung zur Schlachtung von Pferden und zum Verkauf von Pferdefleisch zu fordern. Im Erzherzogtum unter der Enns und in der Haupt- und Residenzstadt Wien setzte sich der im Jahr 1847 gegründete „Niederösterreichische Vereingegen Mißhandlung der Thiere“ schlussendlich auch erfolgreich für die Legalisierung der Pferdeschlachtungen ein. Dieser Erfolg ist untrennbar mit Persönlichkeiten wie Dr. Karl Eduard Hammerschmidt, einem Gelehrten und Philanthropen, und Andreas Khuen, dem Sekretär des Niederösterreichischen Tierschutzvereines, verbunden. Es gab aber auch massive Einwände gegen die Nutzung des Pferdefleisches zu Nahrungszwecken, dies insbesondere durch die Abdecker, die sich gegen den Verlust ihrer Monopolstellung bei der Entsorgung moribunder Pferde wehrten, sowie von Seiten der Rinderschlächter, die im Pferdefleisch eine Konkurrenz zu dem von ihnen angebotenen Rindfleisch sahen. Auch Teile der Presse, zum Teil unterstützt von Tierärzten, wie dem k. k. Hofthierarzt Joseph Seifert, äußerten sich oftmals kritisch gegen diese Entwicklung.Ziel dieser Arbeit war es, erstmalig einen detaillierten Überblick über die Hintergründe und Entwicklung der Pferdeschlachtung in Wien unter besonderer Berücksichtigung handelnder Personen und der Rolle des „Niederösterreichischen Vereines gegen Mißhandlung der Thiere“zu geben. In einem weiteren Schritt wurde versucht darzulegen, wie das Image des Pferdefleisches als „Arme-Leute-Essen“ zu erklären ist.
Description (en)
The rejection of consumption of horse meat which existed in many places of Europe since the early Middle Ages led to a tabooing of horse slaughtering. Horses which were incapable of work were practically useless and treated badly according to modern attitudes towards animal protection. Since the age of Enlightment horse meat gained importance as a valuable food and welfare associations were motivated by ethical considerations to call for the legalization of horse slaughter and sale of horse meat. In the “Erzherzogthum unter der Enns” (Lower Austria)and the “Haupt- und Residenzstadt Wien“ (Vienna) an animal welfare association by the name of “Niederösterreichischer Verein gegen Mißhandlung der Thiere“ which was founded in the year of 1847 imposed legalization of horse slaughtering. In this process, the scholar and philanthropist Dr. Karl Eduard Hammerschmidt and Andreas Khuen, secretary of the above mentioned association, played decisive roles. Nevertheless, there were massive objections against the use of horse meat for regular human nutritional purposes. Firstly, knackers feared losing their monopoly position in utilisation of moribund horses and, secondly, cattle slaughterers argued that horse meat would be in fierce competition with beef. Even parts of the press which were supported by certain veterinarians such as the “k. k. Hofthierarzt” (Courtveterinarian) Joseph Seifert published exceptionally sceptical views.The main aim of the present study is to give a first and detailed overview of the historical background and the development of slaughtering horses in Vienna taking into account the roles of acting persons and the “Niederösterreichischer Verein gegen Mißhandlung derThiere”. Furthermore, circumstances for horse meat being considered as poor man´s food formany decades were discussed.
AC-Number
AC16137091
Author of the digital object
Hermann  Gsandtner
Adviser
Gerald  Weissengruber
Assessor
Annemarie  Käsbohrer
Format
application/pdf
Size
4.2 MB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Dissertation
Date of approbation period
2020
Pages or Volume
45 Blätter
Publication Date
2020
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Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
05.03.2021 12:37:02
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