Title
Soziodemografische Erhebung bei österreichischen Schafzüchtern/innen über den Umgang und Wissensstand bei der Kontrolle von Magen-Darmwürmern ihrer Tiere
Language
German
Description (de)
Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2022
Description (de)
Der Befall mit MDS beim kleinen Wiederkäuer ist als eine globale tiergesundheitliche Herausforderung anzusehen. Ein nachhaltiger Anthelminthikaeinsatz in Kombination mit angepasstem Management im Hinblick auf den Parasiten, den Wirt und die Umwelt ist gefragter denn je (Roeber et al. 2013). Die Problematik der voranschreitenden AR in Schafherden ist bekannt und fordert zum Handeln auf (Vineer et al. 2020). Dies wirft die Frage auf, welchen Wissensstand die österreichischen Schafhalter/innen in Bezug auf Magen-Darm-Würmer grundsätzlich aufweisen und welche Maßnahmen sie für das Parasitenmanagement einsetzen. Nur so können speziell zugeschnittene Empfehlungen ausgesprochen, adäquate Kanäle zur Informationsweitergabe genutzt und bestmögliche Interventionen, vor allem von Seiten der Bestands-Tierärzt/innen und TGD, durchgeführt werden. Vor diesem Hintergrund wurde ein Fragebogen vom Moredun-Institut (Moredun Research Institute) in englischer Version ausgesandt, der in der Folge für die vorliegende Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Institut für Parasitologie) und mit der Organisation COMBAR (Combatting Anthelmintic Resistance in Ruminants) im Auftrag der COST (European Cooperation in Science & Technology) ins Deutsche übersetzt wurde. Die Veröffentlichung der anonymisierten Umfrage wurde auf dem Portal UmfrageOnline hochgeladen und stand im Zeitraum von September 2019 bis Juni 2020 für die Beantwortung zur Verfügung. Die Umfrage generierte eine Stichprobenzahl von n = 77 Teilnehmern/innen, die alle obligatorischen Fragen beantworteten. Einzelne Fragen erreichten jedoch eine Stichprobenzahl von bis zu n = 102. Somit konnte weniger als 1% der insgesamt 15.700 Schafbetriebe in Österreich erreicht werden. Dennoch wurde versucht, unter Berücksichtigung bekannter Parameter aus der Literatur, Schlussfolgerungen zu ziehen. Die größte Altersgruppe der Befragten war zwischen 36 und 50 Jahren. Mehr als die Hälfte der Betriebe stammen aus dem Bergland. Für 64,4 % war die Haltung von Schafen ein Nebenerwerb; hier machten vor allem Schafzuchtbetriebe den Großteil aus. 30,7 % gaben an, eine Bio-Akkreditierung zu besitzen. Ein Bewusstsein für die Problematik des MDS-Befalls ist in Österreich vorhanden. Auch Resistenzen gegen Anthelminthika sind als Schwierigkeit in der Schafhaltung weitestgehend bekannt. Weitere 90 % der Befragten in Österreich glauben auch, dass ein verbessertes Weidemanagement in der MDS-Kontrolle wichtig sei. Eine Überprüfung mittels Kotprobenbestimmung halten 82 % für eine hilfreiche Methode. Dennoch würden mehr als die Hälfte erst in diese Richtung tätig werden, wenn die Tiere bereits klinische Symptome aufweisen. Desgleichen wird vielfach auf eine konkrete Planung und konsequente Umsetzung des Wurmmanagements verzichtet. Hierbei zeigt sich eine Problematik bereits in der Planung, denn mehr als 80 % der österreichischen Schafhalter/innen planen das Parasitenmanagement ohne professionelle Hilfe. Nur in knapp neun Prozent der Fälle wird eine tierärztliche Fachkraft hinzugezogen, wobei hier eine positive Erfahrung im Vordergrund steht und nur wenige die Ratschläge der Veterinärmediziner/innen als zu komplex einstufen. Ein entscheidender Punkt für nachhaltiges Parasitenmanagement ist, dass nicht mehr auf eine frisch ausgetriebene Weide nach der Entwurmung ausgetrieben wird. Diese Strategie findet noch bei annähernd der Hälfte der Befragten statt; auch ist bei ihnen die Unkenntnis darüber zu beobachten, dass dieses Vorgehen des „dose and move“ keine Verbesserung bringt, sondern im Gegenteil das Problem von AR noch verschärft und fördert. Somit zeigt sich, dass es einen Aufklärungsbedarf gibt und ein Informationsabgleich stattfinden muss. Es muss versucht werden, fachkundiges Personal näher an die Landwirt/innen zu bringen, damit gemeinsam individuelle Lösungen erarbeitet werden, für die meist sehr kleinen Betriebstrukturen. Diese Lösungen sollten im Sinne eines zeitgemäßen und nachhaltigen Parasitenmanagements umgesetzt werden.
Description (en)
Ruminants‘ infestation with MDS needs to be treated in a common effort towards animal health. Effective use of anthelmintic medicine in correlation with parasite, host animal and its respective environment is demanded more than ever (Roeber et al. 2013). The problem of progressive AR has been identified and seeks appropriate treatment (Vineer et al. 2020). In order to provide individual recommendations, introduce efficient ways of communication and build best-practice procedures for prevention by veterinarians, knowledge of Austrians sheep farmer’s awareness of gastrointestinal worms and their established countermeasures against parasites is crucial. For this diploma thesis, a questionnaire on these issues was set up and spread by the Moredun Research Institute. In a further step it was translated in collaboration with the University of Veterinary Medicine Vienna, COMBAR and COST. The anonymous survey was uploaded to “UmfrageOnline”, and was available from September 2019 to June 2020. Only 77 people answered all mandatory questions, however, some questions reached a sample of n = 102, totaling less than 1 percent of 15.700 Austrian sheep farmers. However, taking into account not only the survey, but also parameters derived from literature, trends could be observed. Participant’s age ranged between 36-50 years. 54.5 percent of farms were located in mountainous area. 64.5 percent of the farms, however, herd sheep as a sideline. 30.7 percent of the respondent’s sheep owners are certified organic farmers. The data indicates that Austrian sheep farmers are aware of issues in connection with infestations with MDS such as medical resistances against anthelminthic medicine. Furthermore, 90 percent of respondents state that focusing more on pasture management is important. Coproscopy of faecal samples is considered a helpful method by 82 percent of the respondents, however, more than 50 percent only apply this procedure once the animals already show clinic symptoms. Moreover, detailed planning and a consequent adherence to parasite management strategies is waved off mostly. This reveals the much broader issue of improper planning, as more than 80 percent follow a parasite management without medical help. In just about 9 percent of cases, a veterinarian was consulted. However, most of these interactions are perceived positively and hardly any suggestions are seen to be too complex. A critical tool to a successful parasite management is to prevent sheep herding on freshly grown meadows after the animal’s treatment, as stated by almost 50 percent of the respondents. There is an urgent need for action because of a lack of knowledge about „dose and move“. It should be clear and accepted in farmers’ minds that this method promotes and intensifies AR. It is necessary to clarify and inform accordingly. In order to apply individual solutions to mostly small farms, consulting competent personnel is crucial.
AC-Number
AC17084625
Author of the digital object
Petra Peinsipp
Adviser
Barbara Hinney
Assessor
Katharina Lichtmannsperger
Format
application/pdf
Size
4.8 MB
Licence Selected
All rights reserved
Type of publication
Diploma Dissertation
Pages or Volume
102 Blätter
Publication Date
2022
Citable links
Persistent identifier
https://phaidra.vetmeduni.ac.at/o:2634
Other links
AC17084625
Content
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
26.02.2024 03:49:56
This object is in collection
Metadata
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