Titel (deu)

Vergleichende Studie über das Lernverhalten zweier Buntbarscharten: Neolamprologus pulcher und Neolamprologus caudopunctatus

Autor*in

Lisa Valenta

Betreuer*in

Leonida Fusani

Franziska Schädelin

Beschreibung (deu)

Diplomarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2020

Beschreibung (deu)

Wir haben die Auswirkungen des Sozialverhaltens auf das Lernverhalten untersucht. Dafür haben wir zwei Buntbarscharten herangezogen, welche sich bis auf das Sozialsystem sehr ähnlich sind. Neolamprologus pulcher lebt in einem Bruthelfersystem, welches aus einem dominanten Brutpaar und sowohl verwandten als auch unverwandten Helfern besteht. N. caudopunctatus hingegen betreiben eine biparentale Aufzucht, es kümmern sich also die Elterntiere als Paar um die Nachkommen. Sie leben demnach in einem weniger komplexen Sozialsystem. Die Fische für unseren Versuch wurden in einem Zuchtprogramm am Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung in Wien herangezogen. Sie sind unter identen Bedingungen aufgewachsen, sodass ausgeschlossen werden konnte, dass Bedingungen während der Ontogenese die Ergebnisse verfälscht haben könnten. Um die kognitiven Fähigkeiten der Tiere vergleichen zu können, führten wir ein Diskriminierungs- und Umkehrlernexperiment durch. Die Fische wurden darauf trainiert, einen verschiebbaren Chip einer bestimmten Farbe mit darunter liegendem Futter zu assoziieren und dieses frei zu legen. Beim ersten Diskriminierungsteil mussten demnach die Fische zwischen zwei unterschiedlich farbigen Chips unterscheiden. Sobald sie das vorher definierte Kriterium erreicht hatten, folgte der zweite Teil, das Umkehrlernexperiment. Hierbei wurden die Stimuli umgedreht. Unsere Hypothese war, dass jene Art, die in einem komplexeren Sozialsystem lebt, besser abschneiden wird, da ein komplexeres Sozialsystem als kognitiv anspruchsvoller angesehen wird. Diese Annahme konnten wir jedoch nur teilweise bestätigen. Unsere Annahme bestätigte sich soweit, dass N. pulcher, der in einem komplexeren Sozialsystem aufwächst, die Diskriminierungsaufgabe leichter meistert als der von zwei Elterntieren großgezogene N. caudopunctatus, da ersterer sich von neuen (Umwelt)Herausforderungen weniger beeindruckt zeigt. Bei der Umkehraufgabe zeigen die Arten jedoch keinen Unterschied. Unsere Vermutung ist, dass N. pulcher hier eine schlechtere Leistung erbracht hat, da die Anzahl der Durchgänge die nötig waren um das Lernkriterium zu erreichen zwar für beide Arten gestiegen sind, doch bei N. pulcher wesentlich mehr als bei N. caudopunctatus.

Beschreibung (eng)

In our experiments we investigated the effect that sociality might have on cognitive abilities. Therefore, we tested two different species of cichlids which differ in their social system, but are apart from that very similar to one another. Neolamprologus pulcher grows in a complex nursing system, consisting of a dominant breeding pair and relative and non-relative helpers. N. caudopunctatus on the other hand have a bi-parental rearing, which results in a less complex social system during growing up. The fish in our experiment were bred in a breeding program by the Konrad Lorenz Institute of Ethology and grew up in identical surroundings so that it was guaranteed that conditions in their ontogenesis won’t bias the experiment. To compare the cognitive abilities of the animals we undertook a discrimination and reversal learning experiment. The fish were trained to associate a removable chip in a specific colour with food underneath and to remove the chip to get the food. For the discrimination learning the fish had to distinguish between two different coloured chips. As soon they were successful in this first part of the experiment, they progressed to the reversal learning, where the stimuli (the colours of the chips over the food) were reversed. We hypothesized that the species with the more complex social system is more likely to be successful as a complex social system is considered to be more cognitively challenging. In our experiment we could only partly confirm this hypothesis. N. pulcher, who grows up in a complex social structure, is more successful in discrimination learning than N. caudopunctatus, who grows up in a bi-parental system, probably because N. pulcher is less impressed by new environmental challenges. However, there was no difference between the species in the reverse learning task. We assume that N. pulcher did worse rather than N. caudopunctatus improved because both species needed more trials that in the discrimination test, but the increase was higher in N. pulcher.

Sprache des Objekts

Deutsch

Datum

2020

Rechte

© Alle Rechte vorbehalten

Mitglied in der/den Collection(s) (2)

o:72 Hochschulschriften / Veterinärmedizinische Universität Wien
o:2549 Diplomarbeiten / Veterinärmedizinische Universität Wien

Identifiers