Title
Vergleich von getreidefreien Futtermitteln für Pferde in Bezug auf deren Inhaltsstoffe und Hufrehe
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Bachelorarbeit - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2021
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Diese Bachelorarbeit vergleicht 54 der derzeit in Österreich erhältlichen Futtermittel für Pferde, die als „getreidefrei“ deklariert und vermarktet werden in Bezug auf ihre relevanten Inhaltsstoffe und auf ihre Eignung für stoffwechselempfindliche Pferde. Wichtige Gruppen von Inhaltsstoffen und Komponenten werden beleuchtet sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile hervorgehoben. Die Hypothese, dass getreidefreie Futtermittel ein geeignetes Nährstoffprofil für Pferde die an Hufrehe und/oder Stoffwechselerkrankungen leiden oder dazu neigen daran zu erkranken, konnte nicht eindeutig bewiesen werden, da es hinsichtlich des Gehalts an Energie sowie an relevanten Inhaltsstoffen große Unterschiede zwischen den einzelnen untersuchten Produkten gab. Auch die Deklarationen in den Produktdatenblättern der Futtermittel waren häufig nicht vollständig, was Vergleiche und die Beurteilung der Eignung erschwert. Manche Präparate enthielten bei einer genaueren Analyse der Zusammensetzung auch Getreidenebenprodukte, was den Ruf nach einer geeigneteren, einheitlichen Bezeichnung aufwirft. Viele der untersuchten Produkte sind im Rahmen einer umfassenden Rationskalkulation sowie der Berücksichtigung wichtiger Begleitfaktoren wie z.B. Haltung, Bewegung und Begleiterkrankungen des Pferdes durchaus für die Fütterung von Pferden mit einer Prädisposition zu Hufrehe geeignet. Die Aussage, dass getreidefreie Futtermittel generell besser für Rehe-gefährdete Pferde geeignet sind als getreidehaltige, lässt sich jedoch nicht verallgemeinern, da immer mehrere Faktoren bedacht werden müssen. Hufrehe wird heute anhand neuester Forschungsergebnisse als Symptomkomplex, der häufig aufgrund von zugrundeliegenden Stoffwechselerkrankungen auftritt, eingestuft. Es gibt jedoch auch andere Auslöser für dieses häufig auftretende Syndrom, unter anderem Nachgeburtsverhalten und Intoxikationen. Mehrere wissenschaftliche Forschungsgruppen auf der ganzen Welt haben sich mit der dem Themenkomplex der Hufrehe auseinandergesetzt, aber es ist weiterhin viel Forschungsarbeit nötig um auch die molekularen Zusammenhänge, durch welche Hufrehe ausgelöst wird, eindeutig zu definieren und dadurch auch wirksame und zielgerichtetere Behandlungs- und Präventionsstrategien zu entwickeln.
Description (en)
This bachelor thesis compares 54 different feeding stuffs for horses, which are declared as „grain-free “, in regard of their ingredients and if their suitability suitable for horses which are sensitive for metabolic disorders. Important groups of nutrients and components are examined and further explained, as well as their advantages and disadvantages are highlighted. The hypothesis, that grain-free feedstuff has a well-fitting profile of nutrients for horses which suffer from laminitis and/or other metabolic illnesses or are prone to them, could not be proven substantially, because of the large differences in the contents of energy and other relevant parameters in the products. Another important factor was, that the declarations in the data sheets of the products were often insufficient, which makes comparisons and the assessment of suitability more aggravating. Some products contained cereal-by-products after closer examination, which raises the call for a more suitable and consistent designation. Many of the products examined, are suitable for horses with a predisposition for laminitis if they are considered as part of a calculated ration and if important accompanying factors such as husbandry, exercise and comorbidities are considered as well. The statement, that grain-free feed is generally better for horses which are prone to laminitis than grain-based feed, can not be generalized as several factors need to be taken into account. Nowadays, as recent findings show, laminitis is classified as a complex of symptoms that often occurs based on underlying metabolic diseases. However, there also are other triggers for this syndrome, including post-natal complications and intoxications. Several scientific research groups all over the world followed up with the topic laminitis, but there is still a lot of research to be done to clearly define the molecular relationships that lead to laminitis and thereby develop effective and targeted treatment and prevention strategies.