Dissertation - Veterinärmedizinische Universität Wien - 2021 Aus rechtlichen Gründen sind nicht alle Teile dieser Arbeit frei zugänglich. Der Zugriff auf den elektronischen Volltext ist auf Angehörige der Veterinärmedizinischen Universität Wien beschränkt. Bitte einloggen!

Die Kontrastmittelgabe ist im Rahmen der bildgebenden Diagnostik in der Veterinärmedizin in vielen Fällen notwendig. In der Humanmedizin sind Nebenwirkungen der Kontrastmittel auf die Nierenfunktion beschrieben, wobei die chronische Niereninsuffizienz als Hauptrisikofaktor für einen Kontrastmittel-initiierten Niereninsult fungiert. Da Katzen besonders mit steigendem Alter zu chronischen Niereninsuffizienzen neigen, ist eine Betrachtung der Kontrastmittel-Effekte auf die Nierenfunktion von Katzen indiziert. Ziel dieser Studie war es, nach Applikation des nicht-ionischen, iodierten Kontrastmittels Ioversol und/oder des paramagnetischen Gadolinium-basierten Kontrastmittels Gadotersäure die im angloamerikanischen Raum bezeichnete „post-contrast acute kidney injury“ oder vergleichbare Nebenwirkungen auf die Nierenfunktion von Katzen zu untersuchen. Diese prospektive minimal-invasive klinische Tierversuchsstudie inkludierte 52 Katzen, welche auf Basis des applizierten Kontrastmittels für das gewählte bildgebende Verfahren in vier Gruppen eingeteilt wurden: Ioversol (n = 27), Gadotersäure (n = 12), beide Kontrastmittel (n = 4) oder Kontrollgruppe (n = 9). Die Kontrollgruppe erhielt nur die standardmäßig verabreichte Infusion während der Narkose. Zu drei verschiedenen Zeitpunkten nach Kontrastmittelgabe wurden Blut- und Urinproben entnommen. Die untersuchten Biomarker wurden den jeweils korrespondierenden Basiswerten, die am Tag der bildgebenden Untersuchung vor Applikation des Kontrastmittels erhoben wurden, gegenübergestellt. Diese Parameter waren Kreatinin (<1,60 mg/dl), symmetrisches Dimethylarginin (<14 μg/dl), die Urin-Protein:Kreatinin-Ratio (<0,2) und die kritischen Differenzen (Differenz zwischen Basalwert und Verlaufswerten) für Kreatinin (<0,3 mg/dl) und symmetrisches Dimethylarginin (<5,98 μg/dl). Es wurden keine signifikanten Kurzzeiteffekte auf die für die Gruppen gemittelten Kreatinin-, symmetrisches Dimethylarginin- und Urin-Protein:Kreatinin-Ratio-Werte beobachtet. Zwei Katzen zeigten einen Anstieg des Plasma-Kreatininwertes zwischen Basalwert und erster Kontrolle innerhalb von 48 Stunden nach KM-Applikation um 0,4 mg/dl. In beiden Fällen war eine post-renale Ursache im Rahmen der diagnostischen Aufarbeitung für den Anstieg der Plasma-Kreatininkonzentration wahrscheinlich. Daher liegt eine „post-contrast acute kidney injury“ mit hoher Sicherheit nicht vor, bleibt jedoch differentialdiagnostisch existent. Die nach Kontrastmittelgabe erstmals aufgetretene (grenzwertige) Urin-Protein:Kreatinin-Ratio >0,2 bei fünf Katzen (11,4 %) könnte darauf hinweisen, dass Kontrastmittel die Nierenfunktion beeinflussen und eine (transiente) Proteinurie auslösen. Zusammenfassend wurden keine signifikanten Nebenwirkungen auf die Nierenfunktion von Katzen nach i. v. Applikation von Ioversol und/oder Gadotersäure festgestellt. Dabei wird eine adäquate Hydratation der Patienten vorausgesetzt. Die klinische Relevanz der in 11,4 % der Fälle beobachteten Proteinurie bedarf jedoch weiterer Studien.

Dissertation - University of Veterinary Medicine Vienna - 2021 The full text is only available to university members. Please log in!

In more than 50 % of cases of veterinary diagnostic imaging contrast media application is necessary. Side effects of contrast media on kidney function are described in human medicine and chronic kidney disease serves as main risk factor for development of kidney damage. Because especially aging cats are at high risk of chronic kidney disease, effects of contrast media on the feline kidney function should be examined. The aim of this study was to determine the prevalence of post-contrast acute kidney injury or comparable side effects on kidney function in cats receiving the non-ionic, iodinated agent ioversol and/or the paramagnetic agent gadoteric acid. This prospective minimally invasive, clinical animal study included 52 cats that were divided into four groups on the basis of contrast-medium administration for imaging: ioversol (n = 27), gadoteric acid (n = 12), dual contrast media (n = 4) or control group receiving infusion during anaesthesia only (n = 9). Blood and urine samples were obtained three times after contrast administration and compared to values obtained on the day before administration. Creatinine (<1.60 mg/dl), symmetric dimethyl arginine (≤14μg/dl), the urine protein:creatinine (<0.2) ratio and critical differences (differences between basic level and results after contrast media administration) for creatinine (<0.3 mg/dl) and symmetric dimethyl arginine (<5.98 μg/dl) were measured. No significant short-term effects on mean creatinine, symmetric dimethyl arginine and urine protein:creatinine ratio measurements were seen. Two cats showed an elevated critical difference within 72 hours after contrast media application but had macroscopic post renal reasons for the rise in plasma creatinine concentrations. Thus, post-contrast acute kidney injury was no more on top of the list of differentials, despite it cannot be ruled out completely. (Borderline) Proteinuria (urine protein:creatinine ratio, >0,2) was detected in five cats (11.4 %) after contrast-media administration indicating that contrast media may affect kidney function and lead to (transient) proteinuria. This study found no significant side effect following the administration of ioversol or gadoteric acid regarding renal function, provided patients were adequately hydrated. However, the clinical relevance of proteinuria in some cats needs to be evaluated in future studies.

application/pdf

70 Blätter